Potsdam-Mittelmark: Teltow nimmt 120 weitere Flüchtlinge auf Landkreis fordert Hilfe von Landesregierung
Teltow - Die Zahl der in Teltow untergebrachten Flüchtlinge soll weiter steigen. Wie das Landratsamt Potsdam-Mittelmark am Dienstag mitteilte, sollen bereits ab 1.
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Teltow - Die Zahl der in Teltow untergebrachten Flüchtlinge soll weiter steigen. Wie das Landratsamt Potsdam-Mittelmark am Dienstag mitteilte, sollen bereits ab 1. September 120 weitere Asylbewerber in den renovierten Gebäuden des ehemaligen Geräte- und Reglerwerks (GRW) an der Potsdamer Straße Ecke Iserstraße untergebracht werden. Der bis dahin ohnehin größte Standort für ein Flüchtlingsheim im Landkreis wird damit weiter wachsen, von jetzt 232 auf dann 352 in Not geratene Menschen.
Bei den nun neu erwarteten Flüchtlingen soll es sich ausschließlich um alleinstehende Männer aus Syrien und afrikanischen Ländern wie Eritrea oder dem Tschad handeln. Das sagte Kreissprecherin Andrea Metzler gegenüber den PNN. Die Angabe ist wichtig für die Planer vor Ort: „Somit ist absehbar, dass keine Kita- oder Schulplätze in Teltow zusätzlich benötigt werden.“ Bereits jetzt hätten Behörden und die ehrenamtlich ins Leben gerufene Willkommens-AG in Teltow alle Hände voll zu tun. Egal ob in Kindergärten, Schulen oder bei Ärzten: Überall müssten kulturelle Hürden abgebaut werden. Erst im Februar 2013 waren die überhaupt ersten Flüchtlinge nach Teltow gekommen.
„Wir können die Hilfe der Willkommens-AG sicher nicht bis zum Sanktnimmerleinstag ausreizen“, sagte Kreissprecherin Metzler. Mit Asylbewerbern in Größenordnungen eines ganzen märkischen Dorfes verändere sich das Umfeld einer Kommune. Deshalb sieht sie auch die brandenburgische Landesregierung in der Pflicht: Das Land könnte zum Beispiel kostenlose Ausbildungsangebote für Lehrer oder Erzieher vor Ort stellen und auch die Kreisbehörden besser begleiten. „Was nicht geht, ist die Leute hierher zubringen und dann zu sagen: Nun macht mal“, sagte Metzler.
Bereits jetzt gebe der Kreis sein Bestes: Für alle Flüchtlinge gebe es Deutschkurse, neue Sozialarbeiter werden eingestellt, die medizinische Versorgung sichergestellt. Regelmäßig werden Sprechstunden in den Heimen angeboten, vor Ort seien zudem Dolmetscher. Mitarbeiter der Kreisbehörde sind zudem in engem Kontakt mit der zentralen Aufnahmestelle des Landes für Flüchtlinge.
Bislang sind in den Flüchtlingsheimen in Teltow, Bad Belzig und Beelitz insgesamt 316 Asylbewerber untergebracht. Wie berichtet werden weitere Flüchtlinge nicht nur in Teltow erwartet: Auch Stahnsdorf wird im Dezember 152 Asylbewerber aufnehmen. Dafür wird derzeit im dortigen Gewerbepark an der Ruhlsdorfer Straße ein Wohnblock saniert. Im Gegensatz zu den neuen Teltower Flüchtlingen werden in Stahnsdorf Familien untergebracht, sagte Metzler. Unklar sei, wie viele Flüchtlinge der Kreis 2015 aufnehmen wird. „Der Flüchtlingsstrom wird sicher nicht abreißen“, so Metzler. Weitere Flüchtlinge sollen dann in der Region Werder (Havel), Michendorf und Beelitz untergebracht werden. Dort werde nach Mietobjekten gesucht. tor
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