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Potsdam-Mittelmark: Teltower Oberschulen gehen zusammen

Wegen rückgängiger Schülerzahlen wird Bürgel- eine Filiale der Mühlendorf-Oberschule

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Teltow - „Drei Jahre müssen wir noch überbrücken, dann reichen die Schülerzahlen in Teltow wieder für vier 7.Klassen", sagte Michael Belkner, Sachgebietsleiter für Soziales, gestern den PNN. Deshalb soll die Bruno-H.Bürgel-Oberschule vorübergehend als Filiale der Mühlendorf-Oberschule fungieren. Die Schließung eines der beiden Gebäude wäre dagegen der falsche Weg, so Belkner.

Zwar wurde kürzlich im Sozialausschuss auch diese Möglichkeit erwogen, weil die Stadt als Schulträger dann nur ein Gebäude unterhalten müsste. Aber es setzte sich dann doch die Erkenntnis durch, dass eine Wiedereröffnung in drei Jahren auch hohe Kosten verursachen würde. „Wir haben im Interesse beider Schulen hoch gepokert, damit nicht die Schüler am Ende im Regen stehen“, hält Belkner den Zusammenschluss beider Schulen für die bessere Alternative. Man denke auch bereits daran, die Angebote im Freizeitbereich zu verbessern. So könnte ein Nachmittagsangebot wie es das schon in der Mühlendorf-Oberschule gebe, ebenso in der Bruno-H.Bürgel-Oberschule etabliert werden. „Über gute Angebote könnten auch mehr Schüler motiviert werden, die Oberschule zu besuchen“, sieht Belkner die Situation auch als Chance, diesen Prozess mitgestalten zu können. Vorausgesetzt die Schulen ziehen mit, so Belkner.

Auch das Schulamt signalisierte bereits, diese Lösung zu unterstützen. Vorteile hätten vor allem die Schüler der Bruno-H.Bürgel-Oberschule, die dadurch in ihrer bisherigen Lernumgebung bleiben können. Eine Schließung würde sonst im nächsten Schuljahr die noch verbliebenen zwei Klassen in dieser Schule treffen. Zurzeit besuchen etwa 100 Schüler die Bruno-H.Bürgel-Oberschule. In der Mühlendorf-Oberschule sind es knapp 200 Schüler. Erst ab 2011/12 wird wieder mit vier 7. Klassen gerechnet, womit die geforderte Zweizügigkeit an jeder Schule rein rechnerisch erfüllt wäre. Ihn stimme hoffnungsvoll, so Schulleiter Jürgen Voigt (Mühlendorf-Oberschule), dass an Gymnasien ein Zugangstest eingeführt werde, da dann auch an Oberschulen künftig mit mehr Schülern gerechnet werden könnte. Denn der Run auf die Gymnasien stimme nicht in jedem Fall mit angemessenen Leistungen überein, da mitunter auch Schüler mit einem Notendurchschnitt von 4,0 aufgenommen werden. Mit Zugangstests würde dagegen die Qualität des Abiturs gesichert. „Außerdem schaffen jährlich auch Schüler unserer Schule nach der 10.Klasse den Sprung auf ein Gymnasium.“ Auch trage die nun angestrebte Filiallösung dazu bei, dass die Eltern nicht mehr verunsichert werden bei der Wahl der jeweiligen Oberschule. Denn bisher war die Eröffnung der 7. Klassen immer abhängig davon, ob eine Schule die erforderlichen 40 Anmeldungen für zwei Klassen vorweisen konnte. Vor drei Jahren hatte Schulleiter Voigt deshalb bereits eine Kooperation beider Schulen vorgeschlagen. Das Schulamt lehnte jedoch ab. Erneut Anlauf nahm der Schulleiter im letzten Jahr, als sich deutlich abzeichnete, dass die geringen Schüleranmeldungen zur Schließung beider Schulen führen könnten. Diesem drohendem Szenerio war nur mit einem guten Konzept zu begegnen. Nun sieht Voigt sich mit seinem Vorschlag bestätigt. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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