Potsdam-Mittelmark: Teltower Rübchen nun auch aus Brück
Erfolgreiche Probeernte der Agrargenossenschaft
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Teltow/Brück - Die berühmten Teltower Rübchen werden in diesem Jahr erstmals auch aus Brück geliefert. Auf einem zwei Hektar großen Feld gleich neben der Eisenbahnlinie sind sie herangewachsen, und Anfang der Woche hat die dortige Agrargenossenschaft die „Probeernte“ vollzogen. „Sie ist gut gelaufen“, erklärte Geschäftsführer Erhart Tietz gestern mit dem Blick auf die dabei einsetzte Technik. Über Ernteerträge wollte er sich noch nicht äußern, aber er ist recht zuversichtlich. Das waren auch die Experten, die gestern zum Fachgespräch nach Brück gekommen waren und dabei die weißen Feldfrüchte auf dem Teller und danach auf dem Feld prüfen konnten.
Es war ein hochkarätig besetzter Erfahrungaustausch mit leitenden Mitarbeitern des Landratsamtes und mit den Teltowern, die seit Jahren um das Überleben ihres Rübchens kämpfen: Bürgermeister Thomas Schmidt, der einstige „Rübchenkönig“ Günter Duwe und Manfred Pieske, Sprecher des Rübchen-Fördervereins. Dieser hatte gemeinsam mit dem Teltower Stadtmarketing und Starkoch Ronny Pietzner von der Kleinmachnower „Bäkemühle“ den Samen gesponsert und damit die Landwirte aus Brück im Sommer zum Anbau dieser Fruchtart animiert. „Wir sind froh, dass wir einen neuen Partner haben“, lobte Thomas Schmidt das Engagement der Agrargenossenschaft und ebenso die Unterstützung seitens des Landratsamtes. „Wir haben im Landkreis so weit bekannte Produkte wie den Beelitzer Spargel und das Werderaner Obst. Die Teltower Rübchen könnten sich künftig dort einreihen", betonte Vizelandrat Christian Stein (CDU).
Die Anstöße zur Rübchen-Partnerschaft hat es im Frühjahr dieses Jahres gegeben, weil die Brücker Agrargenossenschaft, die auf rund 1000 Hektar Land vorwiegend Getreide und Kartoffeln anbaut, einen weiteren Geschäftszweig suchte. Seither werden die Kontakte zwischen Brück und Teltow gepflegt. Es geht um den Gedankenaustausch über die Feldbewirtschaftung, um die Lagerung, die Vermarktung und Maßnahmen gegen Pflanzenschädlinge. Besonders die Kohlfliege kann bei den kleinen Rübchen sehr viel Schaden anrichten, weshalb bekannte Spargelbauern im Beelitzer Raum den Rübchen-Anbau wieder aufgegeben haben. So wurden die echten Teltower Rübchen in jüngster Zeit nur noch vom Teltower Bio-Landwirt Axel Szilleweit angeboten.
Noch gibt es gegen die Kohlfliege kein Bekämpfmittel, aber auf der Suche danach will sich nun das Landratsamt stark machen. Ein Thema der nächsten Fachgespräche mit den Landwirten in Brück wird die Vermarktung der Rübchen sein, die weiterhin ein „winterliches Gemüse“ bleiben sollen. Gute Tipps für die Sortierung und die Lagerung „bis nach Weihnachten“ konnte Günter Duwe vermitteln. Generell gelte die Regel: „Die Kleinsten sind die Feinsten.“ Georg Jopke
Georg Jopke
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