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Potsdam-Mittelmark: Teltower S-Bahn später?

Pünktlicher Start nur mit Verkehrsbehinderung

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Pünktlicher Start nur mit Verkehrsbehinderung Teltow – Sechs Wochen massive Verkehrsbehinderungen oder ein um sechs Wochen verschobener S-Bahnstart? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Bauausschuss auf seiner Sitzung am Dienstag. Denn beim Bau der S-Bahnstrecke gibt es Verzögerungen, wie Andreas Waschkies, Vertreter der Bahn-AG, erstmals einräumte. Trotzdem ist die Bahn-AG bemüht, den Termin für den S-Bahnstart am 14. Dezember einzuhalten. Doch dazu wäre eine Sperrung der Mahlower Straße nötig – für beide Fahrspuren. Sechs Wochen lang soll die Hauptverkehrsader in den Sommermonaten gesperrt bleiben, um den Bahnhof unter der neuen Mahlower Brücke zu bauen, so die Vorstellungen der Projektleitung. Dagegen protestierten jedoch alle Ausschussmitglieder, obwohl das Straßenverkehrsamt bereits Umleitungsstrecken ausgearbeitet hat. Danach sollen der Verkehr über die Iserstraße, die L 794 und die L 40 nach Großbeeren umgeleitet werden. Für die Anwohner müsste der Heinersdorfer Weg geöffnet werden, damit sie von der Ruhlsdorfer Dorfstraße in die Bahnstraße gelangen können. Dagegen plädierte Hans-Peter Goetz (FDP): „Statt den Teltowern sechs Wochen lang Chaos zuzumuten, nehmen wir lieber einen verspäteten Bahnstart im Februar 2005 hin." Und Reinhard Frank (PDS) erinnerte daran, es habe bisher stets geheißen, die Mahlower Straße werde nie ganz gesperrt, sondern immer nur eine Fahrbahn. „Außerdem haben wir als Stadtverordnete nie einen konkreten Termin für den Bahnstart vorgegeben“, wunderte sich Frank, da die Bahn-AG ihr Festhalten am Dezember 2004 damit begründete, das sei ihr politischer Auftrag. Mehr Auskünfte dazu gab Waschkies nicht geben. Unklar blieb auch, trotz Nachfragens, wieso es zu Verzögerungen im Bauablauf kam. Waschkies nannte u.a. Schwierigkeiten im Erdbereich, denn man habe mit einem mittelalterlichen Denkmalsfund gerechnet und deshalb zusätzliche Maßnahmen eingeleitet. Aber vor allem der Zeitdruck sei enorm für die Bahn. Denn innerhalb eines Jahres müsse neben dem Streckenbau der Bahnhofsbau erfolgen, da sei schon mit Komplikationen zu rechnen, so Waschkies. Ullrich Langner (CDU) kam zum Schluss, dass nach sechs Jahren Verzug auf weitere sechs Wochen auch nicht mehr ankomme. So sah das gleichfalls Frank Fromm: "Mit einer Terminverschiebung von vier bis acht Wochen können wir leben." Das wiederum machte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) skeptisch. „Es ist unstrittig, dass eine solche Sperrung niemanden freut, aber der Termin im Dezember war von allen gewollt", sagte er den PNN. Außerdem könne das Straßenverkehrsamt die Sperrung anordnen. Schmidt wies auch darauf hin, dass mit einer Verschiebung sämtliche Förderprogramme für das Projekt gefährdet sind. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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