Potsdam-Mittelmark: Teltower sollen in Harmonie bauen Linke und Grüne fordern Gestaltungssatzung
Teltow - Spitz- oder Flachdach? Zaun oder Hecke?
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Teltow - Spitz- oder Flachdach? Zaun oder Hecke? Rote oder weiße Mauern? – Häuslebauern in Teltow sollen künftig engere Grenzen in der Gestaltung ihrer Häuser und Grundstücke gesetzt werden. Eine Gestaltungssatzung für die Stadt soll für mehr bauliche Harmonie in den Wohnvierteln sorgen. Das wünschen sich Vertreter von Linken und Grünen. Sie sprechen sich für den Entwurf einer solchen Satzung aus und wollen zudem Mindestgrößen für neue Grundstücke im Ort festschreiben lassen.
„Teltow ist eine Stadt, die mangels einer initialen Entwicklungsplanung nur teilweise eine klare Gliederung und entsprechende Gestaltung in ihren Stadtteilen aufweist“, begründet Grünen-Politiker Eberhard Adenstedt seinen Vorstoß. Ziel der Satzung soll es sein, die Stadt für Neuteltower als auch Alteingesessene attraktiver zu machen. Wohnviertel sollen harmonisch gestaltet werden, wünscht sich Adenstedt – „mit angemessenen Höchstgrenzen für klassische Bauparameter“. Demnach könnte in älteren Wohnvierteln der Stadt eine Mindestgröße für neue Grundstücke mit Einfamilienhäusern von 600 Quadratmetern, für Doppelhäuser mit 1000 Quadratmetern gelten. Damit soll der „durchgrünte und besonders wohnwertige Charakter“ der Viertel erhalten bleiben. Unbebaute Grundstücke in alten Siedlungen dürften demnach nicht mehr über die Maße parzelliert werden. „Für Bauherren, die kleinere Grundstücke bevorzugen, sind inzwischen zahlreiche neue Wohnviertel entstanden“, argumentiert Adenstedt.
Teltows Bauausschusschef Helmut Tietz (SPD) ist allerdings skeptisch. Mit einer Gestaltungssatzung könne man keine Grundstücksgrößen regeln, deshalb mussten Linke und Grüne den Antrag zunächst zurückziehen. Aber: „Der Ansatz würde gut passen“, sagt Tietz. Eine Wiedervorlage ist möglich, Grundstücksgrößen könnten in Bebauungsplänen festgelegt werden.
Dennoch könnte die Stadt mit ihrer ersten Gestaltungssatzung einen großen Schritt vollziehen, wirbt Adenstedt. Für jeden Stadtteil könnten eigene Gestaltungsmerkmale entwickelt werden, die dem „liebenswerten Stadtimage“" Rechnung tragen. Barackenähnliche, zweckdienliche Industriebauten gelte es demnach zu vermeiden, ebenso wie fensterlose Fassaden bzw. große Wandflächen. Eine weitere Idee wäre auch: Für Flachdächer von Gewerbebauten könnte es künftig die Auflage geben, sie mit Photovoltaik- oder Solaranlagen zu bestücken. tor
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