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Potsdam-Mittelmark: Teltower Unternehmen setzen auf Laser

Innovative Technik zum Aufspüren von Gas-Lecks und zur Therapie bei Netzhauterkrankungen

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Teltow – Noch vor hundert Jahren setzte man sogenannte Gasriecher ein, um Lecks an Gasleitungen aufzuspüren. Später wurde der menschliche Geruchssinn durch tragbare Messgeräte ersetzt, die allerdings einen direkten Kontakt mit der Gaswolke erforderlich machten. Anders ist es bei einem Lasersystem, das die Teltower Firma Adlares GmbH jüngst auf dem 7. Technologietag im Courtyard Hotel vorstellte. Damit ist es möglich, vom Hubschrauber aus gefährliche Ausströmungen bei Erdgasleitungen zu erkennen.

Das Messsystem „Charm“ (CH4 Airborne Remote Monitor) wurde im Auftrag der E.ON Ruhrgas AG entwickelt. Mit ihm können vom Helikopter aus kleinste Gasmengen, die aus dem Boden austreten, auch in bebauten Gebieten lokalisiert werden, erklärte Adlares-Geschäftsführer Matthias Ulbricht. Gasferntransportleitungen werden heute regelmäßig mit Helikoptern beflogen, um mögliche Gefahrenquellen aus 50 bis 250 Meter Höhe zeitnah zu lokalisieren. Das System funktioniert wie ein optisches Radar. Es wird ein infraroter Laserimpuls ausgesandt. Wenn dieser auf den Boden trifft, wird das Laserlicht in alle Richtungen gestreut. Ein kleiner Teil des Lichts wird in Richtung des Messsystems zurückgestreut, wo es ein empfindlicher Detektor erfasst. Im Prinzip könne das Charm-System mit einigen technischen Umbauten auch für CCS-Technologie (Unterirdisches Ablagern von Kohlendioxid) angewandt werden, sagte Ulbricht.

Auf Laser setzt auch die Teltower Firma OD-OS bei der Diagnose und Therapie vor allem Diabetes-bedingter Netzhauterkrankungen. Das neu entwickelte Diagnose- und Therapiegerät Navilas vereinige die Funktionen der Bildgebung mit der Steuerung eines Therapielasers, erläuterte Ben Liesfeld von OD-OS die innovative Technik, die den gesamten Blick auf die Netzhaut freigebe. Am Bildschirm könne der Arzt betroffene Gefäße gezielt markieren, und über ein Fußpedal werde dann vollautomatisch der Laserschuss ausgeführt. Gleichzeitig werde die Therapie dokumentiert. In den USA sei das Gerät bereits für den Markt zugelassen, in Deutschland kooperiere die Firma zurzeit mit der Berliner Charité. Die OD-OS GmbH war Anfang des Jahres 2008 in Teltow als Tochter der SensoMotoric Instruments GmbH gegründet worden.

„Erfolgsfaktor Innovation“ lautete das Motto des diesjährigen Teltower Technologietages, den der Unternehmerverband Brandenburg gemeinsam mit der Mittelstandsvereinigung der CDU organisierte und auf dem sich 22 Unternehmen präsentierten. Dazu gehörte auch das Teltower Unternehmen Q-mo Solar, das bereits im Februar auf der Internationialen Messe für Sportartikel „ispo 10“ in München mit dem Solar-Ski für Aufsehen gesorgt hatte. Die mit äußerst kleinen und robusten Solarmodulen ausgestatteten Skier sind eine Art mobile Steckdose, mit der unterwegs auch ein Handy aufgeladen werden kann. Bereits nach einer Stunde Ladedauer reicht die Energie für eine Gesprächszeit von etwa 40 Minuten. Das Modul ist kälteunempfindlich und kann zudem auch andere elektronische Geräte zwischen vier und fünf Volt aufladen. Teltower Solarmodule sind überall dort einsetzbar, wo nachhaltige Energiekonzepte gefragt sind, so auch in Mp3-Playern, Verkehrstechnik und Medizin-Produkten. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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