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Potsdam-Mittelmark: Terrassen am Teltowkanal

Aus der Industriebrache des Teltower Betonwerkes soll ein Wohngebiet mit Marina werden

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Aus der Industriebrache des Teltower Betonwerkes soll ein Wohngebiet mit Marina werden Teltow – Die Industriebrache zwischen Teltower Altstadt und Oderstraße gilt als städtischer Schandfleck. Doch für die scheinbar hoffnungslose Situation kündigen sich jetzt erfolgversprechende Veränderungen an: Das noch gewerblich genutzte Areal der Firma Baustoffwerke Klösters soll zu einem Wohngebiet umstrukturiert werden. Den städtebaulichen Vorentwurf empfahl der Bauausschuss auf seiner Sitzung am Dienstag mit einem einstimmigem Votum. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Artus überzeugte alle Fraktionen. Bauherr ist die Firma Klösters selbst, die seit zwei Jahren gemeinsam mit der Stadt ein Ideenkonzept für das Areal entwickelt hat. Das sieht hochwertiges Wohnen an der Kanalaue vor, die gleichzeitig als öffentlicher Erholungsraum wieder gewonnen werden soll. Eingeschossige Einfamilienhäuser mit etwa 150 Quadratmeter Wohnfläche sollen in Nähe des Kanals errichtet werden. Dahinter auf dem Mittelgrundstück sind zweigeschossige Einfamilienhäuser vorgesehen und an der Oderstraße Doppelhäuser mit drei Geschossen. Diese terrassenförmige Anordnung dient auch dem Schallschutz, ebenso wie ein begrünter Wall, der das Wohngebiet zur Oderstraße abgrenzen wird. „Optisch ist ein begrünter Hügel attraktiver als herkömmliche Schallschutzwände“, wies Architektin Constanze Haschke auch auf die Doppelfunktion dieser Lösung hin, die eine rückwärtige Nutzung durch die Bewohner zulässt. Eine weitere Wohnbebauung mit Reihenhäusern soll südlich der Oderstraße erfolgen. Für das gesamte Areal sind 85 Häuser geplant, deren Grundstücksgrößen 465 bis 670 Quadratmeter betragen werden. Die öffentlichen Siedlungsstraßen werden eine Breite von 5,50 Meter haben und als Mischverkehrsflächen angelegt, während die Breite der Privatstraßen 5 Meter betragen wird. Besonderen Wert legt die Stadt auf den Uferweg am Kanal, der zurzeit noch gesperrt ist. Bauherr Klösters will hier neue Maßstäbe setzen und den Weg mit Spiel- und Erlebnispunkten als öffentliche Grünanlage gestalten. Eine besondere Attraktion wird die Marina mit Bootshaus, die von der Badstraße aus erreicht werden kann und gleich neben den Bootsplätzen soll ein Restaurant seine Pforten öffnen. Im Gegensatz zu früheren Planungen, die das Areal als Wohnstandort mit Gewerbe vorsahen, beabsichtigt die Firma Klösters nun ihre Lager- und Produktionsflächen in Nähe des Teltower Güterbahnhofes zu verlagern. Die Deutsche Bahn als Eigentümerin signalisierte bereits Zustimmung, aber da die einzelnen Grundstücke fünf Tochtergesellschaften der Bahn gehören, werden die Verhandlungen vor dem Herbst nicht abgeschlossen sein. Die Stadt will sich für schnellere Verhandlungen einsetzen, auch weil sie ungern auf den Gewerbetrieb verzichten möchte, falls der aufgrund besserer Angebote, die Stadt verlassen würde. Bei allen Lichtblicken sah sich Eberhard Adenstedt (CDU/Grüne) veranlasst darauf hinzuweisen, dass das Projekt Deutsche Einheit 17 den geplanten Uferweg gefährden könne. Denn nach seinem Kenntnisstand müsste an dieser Stelle ein Teil des Ufers der Kanalverbreiterung geopfert werden, so Adenstedt. Dem stand jedoch die Auskunft des Schifffahrtsamtes entgegen, wie Architektin Haschke informierte. Vorerst werde das Projekt 17 nicht umgesetzt, erfuhr sie dort auf Nachfrage, zudem sei nur die Berliner Uferseite in dieses Projekt einbezogen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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