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Potsdam-Mittelmark: Terrassen mit Ausblick

Baustart für Teltower Hafen in diesem Jahr

Von Eva Schmid

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Teltow - Es bleibt dabei: Baustart für die Teltower Marina soll in diesem Jahr sein. Die Stadtverordneten haben das Projekt weiter vorangebracht, indem sie die bisherigen Planungen für den Hafen bestätigten. Jetzt kann in diesem Monat ausgeschrieben werden, die Auftragsvergabe soll im Oktober erfolgen, sagte Teltows erste Beigeordnete Beate Rietz.

Den neuen Stadtverordneten wurde jüngst der aktuelle Planungsstand für das Hafenareal vorgestellt. Das Gelände am Zeppelinufer mit seinen 39 Liegeplätzen für Freizeitboote soll barrierefrei gestaltet werden. Neben Gastronomie ist auch ein Spielplatz für Kinder geplant. Großes Highlight soll eine wellenförmige Steinterrasse mit mehreren Ebenen werden. „Wir wollen den Hafen für alle erlebbar machen“, erklärte Bianka Dressel, die Stadthafenbeauftragte des Teltower Rathauses.

„Auf den Terrassen gibt es genug Platz, um Sitzbänke aufzustellen“, so Dressel. Eine freie Sicht haben sitzende Besucher von dort oben aber nicht: Aufgrund des 1,40 Meter großen Höhenunterschiedes zwischen den einzelnen Terrassenebenen müssten zur Sicherheit Geländer angebracht werden. Zudem räumte Dressel ein, dass die Anlage verkleinert wurde. Ursprünglich solle sie an zwei Seiten des Hafenbeckens angrenzen. „Im westlichen Teil der Anlage können wir sie aber aus statischen Gründen nicht bauen.“

Am Mittwochabend klärte Dressel über weitere Details auf: Demnach wird es für Kanuten einen eigenen Steg geben. Über der 20 Meter breiten Hafeneinfahrt soll eine 87 Meter lange und vier Meter breite Rad- und Fußgängerbrücke gebaut werden. Im westlichen Teil des Geländes sei zudem ein Winterlager für Boote geplant. Selbst verschiedene Steine, die als Pflaster oder auf den Terrassen zum Einsatz kommen könnten, legte Dressel den Stadtverordneten zur Ansicht vor. Bei den Stegen habe man sich aus Kostengründen für Kunststoff entschieden.

Die Kosten führen nach wie vor zu Diskussionen: Die Fraktion der Linken/Umweltaktiven/BFB und Piraten stimmten wie auch Mitglieder der Grünen-Fraktion und der BIT (Bürger Initiative Teltow) gegen die Planungen. „Es wurden uns bisher keine Konstruktionsvarianten vorgestellt“, kritisierte Eberhard Adenstedt (Grüne). Wie berichtet kostet der Hafen inklusive Grundstückskauf mit 7,6 Millionen Euro. Gefördert wird er von Bund und Land mit rund einer Million Euro.

Laut Rolf Kasdorf von der BIT seien die Kosten „aus dem Ruder gelaufen“. Ursprünglich sei man von 4,3 Millionen Euro ausgegangen. „Uns Stadtverordneten hat ein Wirtschaftsprüfer gesagt, dass der Hafen wirtschaftlich höchst bedenklich ist.“ Kasdorf zufolge würde die Stadt im ersten Jahr nach Fertigstellung noch 240 000 Euro zuzahlen müssen, in den Folgejahren dann 150 000 Euro. Über die Zahlen konnte Stadtplanerin Brigitte Suntrop, die im Auftrag der Stadt das Hafenprojekt mitplant, nur den Kopf schütteln: „Das stimmt nicht, wir mussten die Wirtschaftlichkeit des Hafens vorweisen, sonst hätten wir keine Förderung bekommen.“ Eva Schmid

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