Potsdam-Mittelmark: Teure Post aus Kleinmachnow Briefmarke mit Konterfei von Audrey Hepburn für 135 000 Euro versteigert
Von Frank Christiansen Düsseldorf/Kleinmachnow - Eine in Kleinmachnow abgestempelte Briefmarke aus dem Jahr 2001 mit dem Konterfei der Schauspielerin Audrey Hepburn ist am Freitag für 135000 Euro versteigert worden. Das Postwertzeichen ist damit die teuerste deutsche Marke der Nachkriegszeit.
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Von Frank Christiansen Düsseldorf/Kleinmachnow - Eine in Kleinmachnow abgestempelte Briefmarke aus dem Jahr 2001 mit dem Konterfei der Schauspielerin Audrey Hepburn ist am Freitag für 135000 Euro versteigert worden. Das Postwertzeichen ist damit die teuerste deutsche Marke der Nachkriegszeit. Einigen Experten gilt sie sogar als die wertvollste moderne Briefmarke der Welt. Bislang sind nur drei Exemplare aufgetaucht. Von der berühmten Blauen Mauritius existieren immerhin zwölf Stück. „Einen so hohen Zuschlag habe ich in 30 Geschäftsjahren noch nicht erteilt“, sagte Briefmarken-Auktionator Ulrich Felzmann und sprach von einem sensationellen Preis. In billiger Kiloware hatte ein Finder aus dem Raum Berlin-Brandenburg das einwandfrei erhaltene Eckrandstück mit der Filmdiva entdeckt. „So ein Glücksgriff ist seltener als ein Lottogewinn.“ Monatelang hatte der Sammler seiner Marke keine Beachtung geschenkt, bis ihm der Wirbel um die zwei anderen Exemplare zu Ohren kam. Im Juni hatte eine der Hepburn-Marken bei einer Auktion in Wiesbaden bereits 58 000 Euro erzielt. Hollywood-Legende Audrey Hepburn (1929-1993) sorgt bereits seit vergangenem Jahr in der Philatelie-Szene für Furore. Die Deutsche Post wollte der Hepburn 2001 mit einer eigenen Wohlfahrtsmarke ein Denkmal in Millionenauflage setzen. Wohl weil die Filmdiva und Raucherin darauf mit einer Zigarettenspitze abgebildet ist, hatte ihr Sohn in letzter Minute die Freigabe des Motivs verweigert. Immerhin war seine berühmte Mutter 1993 an Krebs gestorben. Daraufhin war die Auflage vernichtet worden. Erst als drei Jahre später ein Briefmarken sammelnder bayerischer Briefträger den Fund seines Lebens machte und eine abgestempelte Hepburn entdeckte, wurde klar, dass einige Marken auf bis heute ungeklärtem Wege vor der Vernichtung bewahrt wurden. Drei Bögen à zehn Hepburn-Marken gelten als verschollen. Sie sollten dem Bundesfinanzministerium zugestellt werden. Die am Freitag versteigerte Marke war in Kleinmachnow abgestempelt worden, eine weitere in Schönefeld (Dahme-Spreewald). Die Gattin eines Finanzinvestors und Briefmarkensammlers aus Korschenbroich bei Düsseldorf ersteigerte das seltene Eckrandstück im Auftrag ihres Mannes. „Er hätte auch noch ein wenig mehr gezahlt“, sagte die 41-Jährige. Ein anonymer Telefonbieter aus Übersee habe bei 130 000 Euro die Waffen gestreckt. Für Millionen Briefmarkensammler in Deutschland ist der Fall eine Sensation. Um exakt 14 Uhr war das Auktionslos mit der Nummer 7245 für 50000 Euro aufgerufen worden.
Frank Christiansen
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