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Potsdam-Mittelmark: Teurer als erwartet

Diskussion über Ausbau der Dianastraße

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Diskussion über Ausbau der Dianastraße Michendorf - Wer wütende Proteste der Anwohner erwartet hatte, wurde enttäuscht. Eher gefasst und zurückhaltend nahmen die Anlieger der Michendorfer Dianastraße kürzlich bei einer Anwohnerversammlung die Umstände und Fakten auf, die auf sie im Zuge des Ausbaus ihrer Straße zukommen werden. Wie im Vorfeld bei Sitzungen des Bau- und Hauptausschusses bekannt wurde, war das hauptsächlich ein ziemlicher Batzen Geld, den die Anwohner für den Ausbau ihrer Straße berappen werden müssen (PNN berichtete). In der Sondersitzung des Ortsbeirates, die im Seniorenheim CuraHumanus im Falkenweg stattfand, stellte die Bauverwaltung die Umstände, die zum Auftrag der Planung führten, nochmals dar. Und das beauftragte Baubüro aus Eggersdorf erklärte die technischen Varianten und schließlich die errechneten voraussichtlichen Kosten. Die betragen – durch unerhebliche Details etwas gestaffelt – zwischen 270 und 330 Tausend Euro. Bei dem gegenwärtig gültigen Umlageschlüssel für Anliegerstraßen von 70 Prozent kommen damit auf das Muster-Grundstück von 1200 Quadratmeter Fläche Kosten zwischen 5200 bis 6300 Euro zu. Diese überraschende Kostenlage, nachdem die Rüsternallee vor kurzem für ganze 54 Tausend Euro ausgebaut worden war, befremdete allgemein. Und so recht überzeugend waren die Verweise auf die Komplikationen durch Baumbestand und Regenwasserentsorgung, die im Falle der Dianastraße erschwerend hinzukämen, nicht, um die erheblich Kostendifferenz zu erklären. Natürlich gab es die üblichen Fragen zu Ausführungskleinigkeiten, wie Wiederverwendung vorhandener Granitborde oder das Fällen der 80-jährigen Bäume mit Neupflanzung, die jedoch nach Meinung von Marwin Henkel, dem Chef des Eggerdorfer Planungsbüros, alle schon durchgerechnet worden seien und leider keine wesentlichen Kostensenkungen erbrächten. Blieb letztlich nur die unbeantwortete Frage eines Anwohners, ob die Gemeinde nicht ihren selbst festgelegten Umlage-Prozentsatz zugunsten der Anwohner etwas moderater gestalten könne? Das hatte zum letzten Hauptausschuss auch schon die Bürgermeisterin Cornelia Jung angeregt, was jedoch mit beinharten Argumenten der CDU auf die Haushaltslage der Großgemeinde abgeschmettert wurde. Etliche der Anwohner verließen sehr nachdenklich die Stätte mit der Bemerkung, dass sie nicht wüssten, wie sie das Geld aufbringen sollten. Da nützt letztlich auch der Hinweis von Ortsbürgermeister Hartmut Besch nicht viel, dass Ratenzahlung und Stundung möglich wären. „Gezahlt werden muss doch“, sagte ein weißhaariger Mann. Die schriftliche Befragung zur Zustimmung oder Ablehnung erreichen die Anwohner in der kommenden Woche; ihre Reaktion soll über den Ausbau mitentscheiden. Das letzte Wort hat allerdings das Gemeindeparlament, wie Bürgermeisterin Jung klarstellte. rs

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