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Schalk im Nacken. „The Ent“ von Johan Schäfer.

© pr

KulTOUR: „The Ent“ zum Beginn der Saison Junge Kunst aus Dresden

in der Galerie Töplitz

Stand:

Werder (Havel) - Den jungen Malern Johan Schäfer und Marius Comanns wurde jüngst die Ehre zuteil, das 20-jährige Bestehen der Galerie Töplitz mit ihren Arbeiten auszugestalten. Ein langer Weg des Havel-Land-Art e.V., aber die Engagierten um Kuratorin Marianne Kreutzberger waren stets bemüht, ihr Bestes zu geben. „Stets bemüht“ ist auch der Titel dieser aktuellen, einwöchigen Ausstellung – etwas ganz Besonderes zum Anlass, diesmal auf dem Boden der Hochschule für Bildende Künste Dresden gewachsen.

Comanns hat sich einmal der selten gewordenen Porträtkunst im Aquarell sowie der Kerzenmalerei alten Stils zugewandt, wie man es von den frühen Holländern kennt. Lichteffekte zieren „Samson und Delilah“ sowie „Hiob und seine Frau“, nur dass die Gesichter modern und stets ein iPhone dabei ist. Die handwerkliche Ausführung der Bilder macht seinen Meisterschülerstatus mehr als verständlich.

Johan Schäfer ist von gleicher Qualität, doch sitzt ihm mehr der Schalk im Nacken. In „The Ent“ lässt er eine Disney-verdächtige Plastik-Ente schnabellos ins Nirgendwo fahren, einer steht darin, starr. Großen Formats nimmt er das Thema „Ghost Busters“ auf, macht vier Pinkler und einen Schneeriesen daraus, Grautöne am Himmel, man wird schon sehen. Oder er versieht die unmöglichsten Dinge mit dem beliebten „Bärchen“-Motiv. Unter einem gelbkarierten Tischtuch verbirgt sich etwas, es könnte ein Kreuz sein. Immer steckt ja etwas unter einer Decke, oder dahinter.

So freundlich, wie dieser junge Maler durchs Dasein geht, sind diese Bilder – wohl dem, der den Humor nicht verliert in diesen Zeiten! Denn an der anderen unverputzten Mauerwand handeln schon die Business-Käufer miteinander. Gut geölte Yuppies, deren Hosenteile noch oder schon zu den Harlekinen gehören, „oben“ sind sie schon oder noch im allerfeinsten Stöffchen, Leute also, die gleichsam aus zwei Teilen bestehen, wie so viele ringsum. Dies noch einmal ein Bild von Marius Comanns. Es gibt auch jenseits der von Havel-Land-Art viel bemühten Burg Giebichenstein begabte Künstler, deren Werk zu sehen gut und nützlich ist.

bis 11. Mai, Sa/So 14 bis 18 Uhr, Mo bis Fr 16 bis 18 Uhr, Töplitz, An der Havel 68

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