Potsdam-Mittelmark: Thomas Quasthoff im KultRaum Lesung in Kleinmachnow
nach Rückzug als Sänger
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Kleinmachnow - Als die Veranstaltung geplant wurde, war die Brisanz des Termins noch nicht abzusehen. Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass sich Thomas Quasthoff, einer der berühmtesten Sänger der Klassikszene, aus dem Konzertleben zurückziehen will (PNN berichteten). Am morgigen Samstag wird der Bassbariton im KultRaum Kleinmachnow zu erleben sein. Dass er singt, sei war vornherein nicht eingeplant gewesen, sagt KultRaum-Vorsitzende Christiane Heinke. Vielmehr wird er aus seiner Autobiografie „Die Stimme“ lesen – eine Gelegenheit, den Künstler in der dichten Atmosphäre des kleinen Veranstaltungsraums hautnah zu erleben.
Thomas Quasthoff, der 1988 seine Weltkarriere mit dem 1. Preis beim ARD-Musikwettbewerb begründete, musste aufgrund einer Behinderung immer sparsam mit Live-Auftritten umgehen. In seinem 2004 im Ullstein-Verlag erschienenen Buch schreibt er: „Ich kann auf der Bühne keinen schicken Frack tragen, ich mache nichts her, mein Körper ist klein und unscheinbar, und für die beeindruckenden Gesten fehlen mir die Extremitäten. Meistens leuchtet im Scheinwerferkegel nichts weiter als mein verschwitzter Schädel und die große Klappe, aus der die Töne rollen. Aber entscheidend ist immer, wie sie herausrollen. Jemand, der aussieht wie der Glöckner von Notre-Dame, mag eine Saison lang als Kuriosität durchgehen, auf Dauer akzeptiert das Publikum einen Künstler nur, wenn er etwas zu sagen hat.“ KultRaum-Vorsitzende Christiane Heinke kennt den Künstler seit mehr als 30 Jahren. Beim ersten Zusammentreffen in Hildesheim stand sie im Chor, als Quasthoff die Johannespassion sang.
Für die morgige Veranstaltung in Kleinmachnow sind mit Glück noch einige Restkarten zu haben – entweder in der Natura-Buchhandlung am Kleinmachnower Rathausmarkt oder online im Internet unter www.kult-raum.de. Beginn ist 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. ldg
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