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Potsdam-Mittelmark: Tickende „Zeitbombe“ entschärft

Landkreis räumte illegale Müllhalde

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Beelitz - Eine tickende „Zeitbombe“ ist jetzt auf dem Gelände des ehemaligen Agrochemischen Zentrums in Beelitz entschärft worden. Seit mehr als einem Jahrzehnt lagerte dort zwischen der Hermann-Löhns-Straße und der Bahnhofstraße illegal ein brisanter Mix: Asbestzement, geteerte Dachpappe, Altreifen, Holzschutzmittel, Altöl, Batterien, Farben, Lacke und Öle – eine Hinterlassenschaft von privaten Container- und Recyclingfirmen, die sich nach der Wende auf dem Areal zeitweise niedergelassen hatten (PNN berichteten). Jetzt hat das Landratsamt die Fläche im Zuge einer sogenannten Ersatzvornahme beräumen lassen. Kostenpunkt: 100 000 Euro. Der derzeitige Eigentümer des Geländes und damit auch der Abfälle konnte nicht belangt werden. Der ehemalige Geschäftsmann aus der Abfallbranche habe dem Landkreis in einem langen Verwaltungsrechtsverfahren seine Insolvenz belegen können, heißt es aus der Kreisverwaltung. Beräumt wurde die Fläche jetzt von der kreiseigenen Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark GmbH.

Letztlich habe der Steuerzahler die Kosten der Entsorgung für den Grundstückseigentümer verauslagen müssen, so die Pressesprecherin des Landratsamtes, Andrea Metzler. Jetzt sei die Aufmerksamkeit der Einwohner und Behörden gefragt, um erneute Abfallablagerungen auf dem Gelände zu vermeiden.

Kritik hatte die Kreisverwaltung zuvor auch an den Landesbehörden geübt. Es könne nicht sein, dass das Land solche Recyclinganlagen erst genehmigt und – wenn es schief geht – die Verantwortung für die Altlastenbeseitigung automatisch an die Landkreise weiter gibt, hieß es. Wichtig sei, für die Genehmigung von den Antragstellern Sicherheitsleistungen zu fordern, um sie im Schadensfall auch belangen zu können. ldg

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