Potsdam-Mittelmark: Tierrechtler setzen Belohnung aus
Nach Fällen von Gewalt gegen Pferde im Landkreis schaltet sich die Tierrechtsorganisation Peta ein
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Beelitz/Michendorf - Die Tierrechtsorganisation Peta will dabei helfen, Tierquäler in der Region zu fassen und hat eine Belohnung von insgesamt 2000 Euro ausgesetzt. Dabei geht es um zwei Fälle von Gewalt gegen Pferde, die in den vergangenen Tagen im Landkreis Potsdam-Mittelmark verübt wurden.
Zunächst hatte in der vergangenen Woche ein Unbekannter mit einer Luftdruckwaffe auf einer Koppel bei Michendorf ein Pferd an einem der Hinterbeine verletzt. Später wurde dann auf einer Weide bei Beelitz einem Pferd die Brust mit einem Messer aufgeschlitzt. Das Tier trug eine etwa zehn Zentimeter lange Wunde davon. Die Polizei ermittelt in beiden Fällen.
Peta hat pro Fall 1000 Euro Belohnung für Hinweise ausgelobt. Zeugen sollen sich an die Polizei wenden und können sich telefonisch oder per E-Mail bei Peta melden. Die Tierschutzorganisation fordert in einer Pressemitteilung außerdem ein bundesweites Register für sogenannte Pferderipper. Peta-Aktivistin Judith Pein sagt: „So könnten regionale Häufungen und mögliche Tatzusammenhänge aufgezeigt sowie Täterprofile erstellt werden.“
Derzeit gebe es in Deutschland geradezu eine Welle von Gewalt gegen Pferde, so Pein. Mit Belohnungen wie in den beiden aktuellen Fällen im Landkreis will die Organisation die Aufmerksamkeit erhöhen und dabei helfen, die Täter zu fassen. Alle Informationen würden selbstverständlich an die Polizei weitergegeben, erklärt Pein.
Oliver Bergholz vom Polizeipräsidium Brandenburg wollte die Peta-Initiative nicht kommentieren. Es handele sich dabei um eine private Aktion. Auch zu den Ermittlungen lasse sich derzeit noch nichts sagen. Auch nicht, ob die beiden Straftaten zusammenhängen. Die Möglichkeit werde bei den Ermittlungen aber berücksichtigt.
Bereits im April wurde in Beelitz ein Pferd mit einem Messer angegriffen. Im Juni war ein Pferd mit einer etwa 30 Zentimeter langen Schnittwunde am Kopf aufgefunden worden.
Peta mahnte die Pferdehalter in der Region daher zu Aufmerksamkeit. Wenn möglich sollten die Tiere nachts nicht auf der Koppel stehen, die Ställe per Video überwacht werden.
Auf dem Gestüt Bonhomme in Werder sind diese Maßnahmen ohnehin Standard, wie eine Sprecherin den PNN gegenüber bestätigte. Das Gelände ist umzäunt, nachts passt außerdem eine Sicherheitsfirma auf. Am Tag seien die Pferde allerdings draußen. „Wir können sie ja nicht einsperren“, so die Sprecherin.
Polizeisprecher Bergholz sagte, die Zahl der Taten gebe der Polizei bisher noch keinen Anlass, eine besondere Warnung auszusprechen. „Jeder Besitzer muss selber entscheiden, wie er seine Pferde schützt“, sagte er.
Die Tierschützer von Peta warnten mit Blick auf Präzedenzfälle vor der Gefahr, die von Pferderippern ausgehe – auch für die Bevölkerung. „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“, heißt es in der Pressemitteilung. mea
Hinweise nimmt Peta unter Tel.: 01520-737 3 3 41 oder per Mail an whistleblower@peta.de entgegen
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