Potsdam-Mittelmark: „Ton ab, Frosch sieben sechs, die Zweite“
An den Nudower Teichen wurden neue Folgen der ZDF-Reihe „Löwenzahn“ gedreht
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Nuthetal – Kaum zu glauben, da fischt einer Froschlaich aus dem Weiher wie Entengrütze. Naturschützer Carsten ist empört, denn Laich von Amphibien steht unter Naturschutz, weshalb er den Mann zur Rede stellt, der da am Ufer verlegen an einem Schraubglas herumfingert. Doch der Ertappte behauptet, er habe den Laich gar nicht gefischt, sondern nur zurückbringen wollen. Kurz darauf tönt es aus dem Hintergrund „Danke und Aus“. Regisseur Hannes Spring hat die Szene im Kasten. Dann heißt es wieder: „Ton ab, Frosch sieben sechs, die Zweite“. Seit dem 27. April werden im Berliner und Potsdamer Umland acht neue Folgen der ZDF-tivi-Reihe „Löwenzahn“ gedreht.
Der „Alleswissenwoller“ Fritz Fuchs alias Guido Hammesfahr wird dabei wieder naturwissenschaftlichen Zusammenhängen auf den Grund gehen, beispielsweise wie man einen Blitz einfängt und ob Kohlendioxid gefährlich ist. Ein Thema werden auch Amphibien sein und daher verwandelten sich die Nudower Teiche laut Drehbuch für zwei Tage in den Barstädter Schnakenweiher: Eine idyllische Kulisse mit Schilf, gelbblühenden Sumpfschwertlilien und stark duftender Wasserminze, umflirrt von Libellen. Dazu das Minnelied der Frösche, die ihr „Oäck, oäck, oäck“ über den Teich knurrten, unbeeindruckt vom Treiben der Filmleute. Die wählten das Biotop, das sich in den einstigen Kiesgruben entwickelte, nicht nur der Idylle wegen, sondern auch weil es interessante Einblicke in die Lebenswelt von Fröschen, Kröten und Lurchen bietet. Denn die Nudower Teiche sind das traditionelle Hochzeitsgewässer vieler Amphibien, ganz besonders der Erdkröten, die sich schon im März auf Wanderschaft zu ihren Laichplätzen begeben. Dabei reisen die kleineren Männchen huckepack auf den Weibchen. Doch für viele Kröten würde dieser Ausflug tödlich enden, wenn nicht zahlreiche Helfer vom Naturschutzbund Auffangeimer und Schutzzäune aufstellen würden, wie das Filmteam von den engagierten Naturschützern erfuhr. Denn um die sieben Meter breite Straße, die durch das Gebiet führt, zu überqueren, braucht eine Erdkröte etwa 20 Minuten. Den Leiter einer Naturschutzgruppe spielt in der neuen Löwenzahn-Folge Andreas Hofer, bekannt als Oskar Castellhoff aus der ZDF-Telenovela „Alisa“. Darin gebe er zwar den Bösewicht, sagte Hofer den PNN, merkte aber lächelnd an: „Ich kann auch anders“.
Der ebenfalls aus „Alisa“ bekannte Schauspieler Ulrich Drewes spielt einen alten Freund von Fritz Fuchs, den er in seinem blauen Bauwagen besucht. Dort trifft er auch auf den elfjährigen Freddy, der hofft mit einem besonders guten Referat noch seinen Notendurchschnitt verbessern zu können. Fritz Fuchs und die Naturheilerin Roswitha Rödlich, gespielt von Dunja Rajter, helfen ihm dabei. Mehr soll aber über die neuen Folgen nicht verraten werden, die voraussichtlich ab Herbst 2009 im ZDF zu sehen sind. Nur soviel war noch von Regieassistentin Elena Semler zu erfahren: Der berühmte Bauwagen, der in der Reihe „Löwenzahn“ im Elchwinkel 23 von Bärstadt auf Dauer rparkt, steht in der Realität auf einem Grundstück in Neu-Fahrland. Bärstadt, so Semler, sei nur ein fiktiver Ort, der eigentlich überall in Deutschland sein könnte. Bärstadt-Neu-Fahrland ist zwar der Hauptdrehort, aber manche Außenszenen spielen auch an anderen Orten, je nach Drehbuch kann das auch in den Bergen sein. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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