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Obstbauern leiden unter Frostschäden: Totalausfall bei Werders Süßkirschen
Die Fostschäden im Obstanbaugebiet Werder sind offenbar schwerer als gedacht - besonders die Süßkirschen sind betroffen. Bauern hoffen nun auf die Apfel- und Erdbeerernte.
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Werder (Havel) - Werders Obstbauern müssen sich bei der Süßkirschenernte auf einen Totalausfall gefasst machen. „Ich gehe davon aus, dass etwa 95 Prozent der Blüten erfroren sind“, sagt Walter Kassin vom Obst- und Gartenbauverein der Stadt den PNN. In der Vorwoche sprachen einige Bauern noch von bis zu 80 Prozent Ernteausfall, einige sogar nur von 50 Prozent. Doch nun seien die gesamten Schäden der Frostnächte der vergangenen Wochen sichtbar. „Es gibt nur an Hängen im Ort kleinere Lagen, wo noch Früchte zu erwarten sind“, so Kassin. Doch auch da gebe es große Unterschiede, selbst bei Bäumen, die nur wenige Meter voneinander entfernt stünden, etwa im Hohen Weg in der Innenstadt.
Bei Sauerkirschen fällt Kassin zufolge die Hälfte der Ernte aus. Für Äpfel könne man eventuelle Schäden erst in zwei Wochen beziffern. Sie blühen jetzt erst richtig auf, ob die Knospen schon Schaden genommen haben, ist unklar. Da bei Äpfeln jedoch ohnehin ausgepflückt werden muss, damit sich die verbleibenden Früchte besser entwickeln, würden die Schäden dort nicht so ins Gewicht fallen.
Glücklicherweise seien wenigstens die Erdbeeren wohl nicht erfroren, die Blüten waren noch geschlossen. „Wenn die Erdbeerernte, die Apfelernte und die Ernte der restlichen Sauerkirschen wenigstens gut verlaufen, kann das einen Teil der Verluste der Obstbauern ausgleichen“, so der Vereinsvorsitzende. Allerdings kann auch Spätfrost im Mai den Früchten noch zusetzen. Die Bauern müssen dann erneut versuchen, ihre Früchte durch die sogenannte Frostberegnung zu retten: Das in dünner Schicht gefrierende Wasser soll die Kälte von Blüten fernhalten. Das hilft jedoch nur bis zu Temperaturen von etwa minus drei Grad.
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