Potsdam-Mittelmark: „Totenruhe heißt nicht Grabesstille“
Bilanz des Jubiläumsjahres auf dem Südwestkirchhof
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Stahnsdorf - Eine differenzierte Bilanz des zurückliegenden Jubiläumsjahres des Südwestkirchhofes Stahnsdorf hat dessen Verwalter Olaf Ihlefeldt gestern gezogen. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens eines der größten und bedeutendsten Friedhöfe Europas sei ein üppiges Programm präsentiert worden. Neben vielen Führungen für Gruppen aus dem In- und Ausland wurde den Gästen ein abwechslungsreiches Kulturprogramm geboten. Theateraufführungen, Lesungen, Wandelkonzerte, Filmvorführungen, Vorträge und Symposien hätten den Besuchern die Gelegenheit gegeben, den Friedhof als Ort der Begegnung und Regeneration kennenzulernen, so Ihlefeldt. „Auch wenn die meisten Veranstaltungen mit Begeisterung angenommen wurden, gab es auch Ablehnung“, resümierte er. Für die Friedhofsverwaltung und den Förderverein sei es immer wieder überraschend, wie die Friedhöfe im 21. Jahrhundert ins Abseits geraten sind. „Die große Masse der Gesellschaft möchte von Tod und Trauer nichts hören, schon gar nicht damit konfrontiert werden“, so Ihlefeldt. Trotz der sehr sensibel gestalteten Kulturprogramme seien oft nur ein Hand voll interessierter Menschen gekommen. „Doch die Freude und Dankbarkeit überwiegt, wenn man an den Festgottedienst mit politischer und kirchlicher Prominenz denkt, an das Spendenaufkommen für das beschädigte Christusmonument am Haupteingang und an das internationale Symposium mit Kollegen aus dem europäischen Ausland“, sagte der Friedhofsverwalter. Krönender Abschluss des Jahres seien die Konzerte bei Kerzenschein in der norwegischen Holzkirche gewesen. Insgesamt habe sich der Südwestkirchhof in den vergangenen 20 Jahren mit einer unzähligen Vielfalt an kulturellen Facetten zu einem Denkmal von herausragender Bedeutung entwickelt. „Totenruhe heißt nicht Grabesstille“, betonte Ihlefeldt. In diesem Sinne werde der Förderverein auch im kommenden ein interessantes Programm organisieren.
Zum traditionellen Neujahrsspaziergang wird am kommenden Freitag, dem 1. Januar, um 13 Uhr auf den Stahnsdorfer Südwestkirchhof eingeladen. Treffpunkt ist der Haupteingang an der Bahnhofstraße. Am Samstag, dem 2. Januar, finden um 10 und 14 Uhr Führungen zu den Gräbern berühmter Persönlichkeiten statt. Der Unkostenbeitrag zugunsten des Fördervereins beträgt 5 Euro. Weitere Informationen unter Telefon (03329) 61 41 06 sowie info@suedwestkirchhof.de. ldg
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