Potsdam-Mittelmark: Tragischer Tod auf den Gleisen
Ermittlungen zu Todesfall bei Ferch abgeschlossen
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Werder / Schwielowsee - Tragischer Tod nach dem Baumblütenfest: Die Polizei hat die Ermittlungen zu einem Unglück am Bahnhof Ferch-Lienewitz abgeschlossen und der Staatsanwaltschaft übergeben. Am Abend des 28. April war der 21-jährige Steffen K. zwischen den Bahnhöfen Ferch-Lienewitz und Caputh von einer Lokomotive erfasst worden (PNN berichteten). Jetzt wurden weitere Details zu dem Todesfall bekannt.
Der aus Krauschwitz (Sachsen) stammende Berliner Elektrotechnik-Student war an jenem Samstag mittags mit Freunden zur Eröffnung des Baumblütenfestes nach Werder (Havel) gefahren. Dort soll er sich nach Angaben der Freunde beim Baden in der Havel leicht den Fuß verletzt haben. Auf dem Rückweg am Abend zum Bahnhof Werder verlor sich die Gruppe im Festgetümmel aus den Augen, Steffen K. saß dann als erster allein im Zug nach Hause. Beim Umsteigen erwischte er auf dem Weg nach Spandau offenbar den falschen Anschlusszug und stieg dann in Ferch-Lienewitz wieder aus.
„Ein Bahnangestellter sah den jungen Mann dort auf einer Bank liegen“, sagte Polizeisprecher Torsten Ringel auf PNN-Anfrage. Die Polizei vermutet, dass Steffen K. angetrunken war, was aus der Darstellung von Freunden bestätigt wird. Als später der RB 22 Richtung Potsdam am Bahnhof Ferch-Lienewitz eingetroffen war, war der junge Mann von der Bank verschwunden.
Wie sich zeigen sollte, war er auf den Gleisen zurückgelaufen. „Der Lokfahrer hatte den Zug bereits voll beschleunigt, als er auf der unübersichtlichen Strecke den jungen Mann auf den Gleisen sah“, so Ringel. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen Unfall handelte. „Für einen Suizid bestehen keinerlei Anhaltspunkte.“ Auch von einer Obduktion wurde laut Ringel abgesehen. Die Bahnstrecke war nach dem Unfall vier Stunden gesperrt.
Ein Freund des Opfers gab an, noch mit ihm telefoniert zu haben, als sich der 21-Jährige schon auf den Gleisen befand. Demnach hatte Steffen K. vermutet, dass der letzte Zug aus Ferch bereits abgefahren war. Die Warnungen des Freundes, die Gleise zu verlassen, beachtete er nicht. Als der Freund kurz darauf noch einmal anrief, beschwerte sich Steffen K. über seinen schmerzenden Fuß. Der Freund hörte das Tuten einer Lok, bevor die Handy-Verbindung abriss. hkx
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