Potsdam-Mittelmark: Transporter für die Tafel

Beelitz - In Beelitz sind es mittlerweile über 250 Familien, bei denen das Geld nicht einmal mehr für Lebensmittel reicht. „Gerade am Ende des Monats, wenn das Arbeitslosengeld aufgebraucht ist, kommen viele zu uns“, sagt Gabriele Schrader. Mit ihrem Verein „Kindersorgen-Sorgenkinder“ kümmert sie sich längst nicht mehr nur um den Nachwuchs sozial schwacher Beelitzer, sondern bietet seit 2003 eine lokale Variante der deutschlandweit agierenden „Tafeln“ an. Dafür braucht der Verein dringend einen Transporter, denn bislang nutzen die Helfer ihre Privatfahrzeuge, um die Lebensmittelspenden aus den Supermärkten der Umgebung zu holen. Am 1. April will sich der Finanzausschuss auf Vorschlag der Linken mit dem Thema beschäftigen und über die Hilfsmöglichkeiten der Stadt beraten.

Zweimal pro Woche geht eine Tour nach Lehnin, jeden Tag werden Supermärkte in Beelitz und den Nachbargemeinden angefahren. Dort holen die ehrenamtlichen Mitarbeiter – zum Teil selbst Alg-II-Empfänger – und die hier beschäftigten Ein-Euro-Jobber der Beelitzer Tafel jene Lebensmittel ab, die normalerweise entsorgt werden würden. In der Virchowstraße 100, dem Sitz des Vereins, werden sie dann vorsortiert und schließlich an Bedürftige verkauft. Hundert Familien pro Woche würden so versorgt werden. Sie zahlen nur einen Euro pro Einkaufstüte: Damit kann der Verein die Spritkosten und Kfz-Steuern decken – mehr nicht. Die ständig anfallenden Reparaturen werden zum Teil aus eigener Tasche finanziert, zum Teil werden sie von der Werkstatt gesponsert.

Ein neues und damit weniger reparaturanfälliges Fahrzeug würde dem Verein seine Arbeit um Einiges erleichtern. „Die Zahl der Bedürftigen, die zu uns kommen, hat sich gegenüber dem Jahr 2004 verdoppelt“, sagt Schrader. Am 1. Januar 2005 sind mit der Hartz-IV-Reform Sozial- und Arbeitslosenhilfe zusammengelegt worden. Andererseits sei die Nachfrage auch gestiegen, weil die Beelitzer Tafel immer bekannter werde. Lä