Potsdam-Mittelmark: Treffen der Generationen
Aus dem Kinderdorf Töplitz wurde das „KJBF“ mit erweitertem Konzept / 9. Juli Tag der Offenen Tür
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Aus dem Kinderdorf Töplitz wurde das „KJBF“ mit erweitertem Konzept / 9. Juli Tag der Offenen Tür Werder · Töplitz - Nein, von den aktuellen Ergebnissen der Europameisterschaft in Portugal haben die Jungs, die auf dem Gelände des einstigen Kinderdorfes Töplitz mit Leidenschaft dem Ball nachjagen, keine Ahnung. Schließlich gibt es in ihrem Ferienlager soviel Abwechslung, dass sie nicht auch noch Fernsehen gucken können. Auch den Namen ihres Feriendomizils können sie noch nicht auswendig. Aus dem Kinderdorf Töplitz ist nun ganz offiziell das Kinder-, Jugend-, Begegnungs- und Freizeitzentrum (KJBF) geworden: Symbol der Veränderungen, die sich in den vergangenen Wochen hier vollzogen haben. Nach der Pleite des kreiseigenen Trägervereins Ende vergangenen Jahres stand die Fortexistenz der idyllisch gelegenen, traditionsreichen Einrichtung lange in den Sternen. Der Kreis entschied sich, das Feriendomizil in die Hände von freien Trägern zu geben, und bei einer Ausschreibung ging der Zuschlag an das Duo von AWO-Kreisverband Frankfurt (Oder) und dem Verein Lebenshilfe Brandenburg, der sich vor allem um Behinderte kümmert. „Diese Zusammenarbeit ist Ausdruck eines erweiterten Konzepts“, erklärt AWO-Geschäftsführer Jens-Marcel Ullrich. „Wir wollen künftig mehr als nur ein Kinderdorf sein. Töplitz soll eine gute Adresse für alle Generationen, für Behinderte und Nichtbehinderte werden. Dabei baue die AWO Frankfurt (Oder) auf ihre bisherigen Erfahrungen in der Kinder- und Seniorenarbeit und nicht zuletzt beim deutsch-polnischen Jugendaustausch. Die Bedingungen dafür sind gut. Das „KJBF“ bietet 40 Plätze im Hauptgebäude und im Bungalow sowie bis zu 50 Schlafstätten für junge „Indianer“ in den kurz vor Ferienbeginn neu aufgestellten fünf Tipis. Ein weiteres Standbein hat Ullrich, der gemeinsam mit dem Lebenshilfe-Geschäftsführer Matthias Pietschmann in Töplitz verantwortlich zeichnet, bereits anvisiert. Auf dem Gelände könnte vielleicht schon im nächsten Jahr ein kleiner Campingplatz für Rad- und Wasserwanderer entstehen. Bei all dem wird an die gute Tradition des Kinderdorfes angeknüpft: Erholung inmitten der Natur und jede Menge hauseigene Tiere, die auf Streicheleinheiten warten. Zum Team gehören jetzt eine pädagogische Mitarbeiterin, ein technischer Leiter, ein Koch und ein Hauswart. Dazu kommen Betreuer für die Ferienlagerdurchgänge. Nicht mehr dabei ist der langjährige Leiter des Töplitzer Kinderdorfes, Thomas Zech. Kürzlich rückte die freiwillige Feuerwehr an, um hilfsbereit den kleinen Teich auf dem Gelände des Feriendomizils zu füllen: Der erste Schritt, zu einem angestrebten herzlichen Verhältnis mit den Töplitzern, betont der Geschäftsführer. Zum Einstand wird deshalb am kommenden Freitag, dem 9. Juli, ab 13 Uhr zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Angekündigt sind Spiel, Spaß, Tombola, Reiten, Lagerfeuer, Musik und Indianer. Gern werden die Töplitzer diese Einladung in ihr „Kinderdorf“ annehmen, und die neuen Hausherren werden den Einheimischen nachsehen, wenn ihnen „KJBF“ noch etwas schwer von den Lippen geht. Hagen Ludwig Weitere Informationen unter Tel. (033202) 60238
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