Potsdam-Mittelmark: Treffpunkt Anglerheim
Resümee des Neujahrstreffens der Glindower Vereine: „So spröde sind sie gar nicht“
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Werder (Havel) - Zuspruch von der neuen Pfarrerin Andrea Paetel-Nocke: „So spröde, wie sie manchmal beschrieben werden, sind die Glindower doch gar nicht.“ Im August hat Paetel-Nocke die Pfarrstelle der Kirchengemeinde übernommen. Mittwoch nahm sie an einem der wichtigsten Jahresereignisse teil, dem Neujahrsempfang der Vereine: Von Bogenschützen bis Frauensportgruppe, vom Schulförder- bis zum Gewerbeverein – es ist der Abend, an dem man erfährt, was den Glindowern unter den Nägeln brennt.
Passender Treffpunkt: Das Anglerheim, dass nach der Renovierung durch die neue Betreiberin Petra Kleine im Herbst kaum wiederzuerkennen ist. Ein echter Glückstreffer für den Anglerverein, wie es hieß. Und noch ein Verein ist im Spiel: Petra Kleine trainiert die Tanzmädchen des Glindower Carnevalclubs, der an diesem Abend auch durch Präsident Christian Buge vertreten war.
Buge sprach von einem bewegten Jahr 2012, in dem die Tanzsportgruppen erfolgreich an vier Meisterschaften teilgenommen haben. Die Prinzengarde bekam neue Uniformen, seit kurzem gebe es eine „Bambinigarde“, in der Vierjährige vertreten sind. „Wir brauchen uns im karnevalistischen Tanzsport nicht zu verstecken.“ In der anstehenden Saison kann man sich bei acht Faschingsfeiern davon überzeugen.
Auch das aktuelle Politikum des Ortes kam zur Sprache, das völlig marode Sportlerheim des Fußballklubs. Vereinschef Richard Bobka schilderte eindringlich die Zustände und sprach von Kommunikationsproblemen. Die sollen, sagte Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm zu, in einer Runde am 15. Januar ausgeräumt werden. Denn darüber, dass die Eintracht den Neubau braucht, sind sich alle einig.
Die neue Pfarrerin konnte an diesem Abend einen guten Einblick bekommen, was los ist im Ort. So singen in Glindow neben dem traditionsreichen Gemischten Chor inzwischen die Klangkirschen, die nach vier Jahren ihr Repertoire so weit ausgebaut haben, dass sie sich größere Auftritte zutrauen. Der Förderverein der Ziegelei bereitet 2013 eine Ausstellung über die 33 Ziegeleien vor, die es in der Region mal gab. Der gut besuchte Ausstellungsturm müsste aber dringend erneuert werden, sagte Vorsitzender Wolfgang Firl. Er hofft, dass es 2013/14 klappt.
Ein Problem ist der Altersschnitt vieler Vereine. In der Ortsgruppe der Volkssolidarität liegt er mit 77,6 Jahren naturgemäß besonders hoch. Aber auch die Kleintierzüchter oder der Heimatverein wünschen sich mehr jugendlichen Nachwuchs. Dem Anglerverein hat diesbezüglich die Vorstellung beim Tag der offenen Tür in der Grundschule geholfen.
Pfarrerin Paetel-Nocke wunderte sich am Schluss nur etwas, dass die Freiwillige Feuerwehr nicht vertreten war. Stolz präsentierte sie einen Ausweis, der sie als Mitglied der Feuerwehr in ihrer Vorgängergemeinde Trebbus (Elbe-Elster) kennzeichnete. Dann versprach sie noch die Reparatur der Kirchturmuhr, für die schon 1000 Euro gespendet wurden, und einen Open-Air-Gottesdienst zum nächsten Kirsch- und Ziegelfest. „Ich werde ihnen lange erhalten bleiben.“ Henry Klix
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