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Potsdam-Mittelmark: Treibjagd auf dem Friedhof erfolgreich Jäger erlegten am Samstag neun Tiere
Stahnsdorf - Jäger haben bei einer Treibjagd auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof am Samstag Wildschweine, Rehe und einen Fuchs erlegt. Insgesamt wurden neun Wildtiere geschossen.
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Stahnsdorf - Jäger haben bei einer Treibjagd auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof am Samstag Wildschweine, Rehe und einen Fuchs erlegt. Insgesamt wurden neun Wildtiere geschossen. „Das ist ein gutes Ergebnis“, sagte Kirchhofsverwalter Olaf Ihlefeldt. Die Tiere hatten auf dem Friedhof immer wieder Schäden angerichtet und Bepflanzungen zerstört.
Für die 13 Schützen sei das Jagen auf dem Südwestkirchhof schwierig gewesen, da aus Pietät nicht auf Gräber geschossen werde, so der Verwalter. 30 Helfer scheuchten die Tiere daher auf und trieben sie auf eine Lichtung, um die herum die Jäger auf ihren Posten saßen. Die vierstündige Aktion sei problemlos verlaufen. Trotzdem ist dem Friedhofsverwalter zufolge die nächste Jagd bereits in Sicht. Es gebe immer noch viel zu viele Tiere, die die Gräber durchwühlten. Ein genauer Termin für das erneute Schießen stehe noch nicht fest.
Auf dem Kirchhof seien besonders Wildschweine heimisch. „Wir haben zwei Familien mit etwa 15 Tieren gesehen“, so Ihlefeldt, der auch als Jagdhelfer im Einsatz war. Insgesamt lebten mehr als 20 Wildtiere auf dem 206 Hektar großen Gelände. Zuletzt war 2012 auf dem Friedhof gejagt worden.
Wegen der Treibjagd blieb der Friedhof am Samstag bis 13 Uhr für Besucher geschlossen. Die Jäger legten auf dem ehrwürdigen Gelände Wert auf ihre Tradition. Olaf Ihlefeld: „Vor den erlegten Tieren wurde das Jagdhorn geblasen und ihnen so Ehre erwiesen.“ Ihre Beute durften die Schützen behalten.
Der Südwestkirchhof liegt inmitten eines Waldgebietes neben der Parforceheide. Er war 1909 als Begräbnisstätte für mehrere Berliner Kirchengemeinden eröffnet worden. Auf ihm sind zahlreiche Prominente begraben, darunter der Großindustrielle Werner von Siemens, der Künstler Heinrich Zille und der Komponist Engelbert Humperdinck. Bei Touristen ist der Friedhof sehr beliebt. dpa
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