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Potsdam-Mittelmark: Treibstoff für Frauenpower

Frauenwoche lädt mit kultureller Lockspeis'' und Trommeln

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Frauenwoche lädt mit kultureller Lockspeis'' und Trommeln Stahnsdorf. Es wird wieder getrommelt zum 8. März – ab 10 Uhr im Bürgerhaus Teltow. Mit ihren rhythmischen Trommelwirbeln will die Sudanesin Thomae Schrape auch zur 14. Brandenburgischen Frauenwoche die Gäste begeistern und zum Mittrommeln anregen. Das regionale Frauentagsfest mit Musik, Quiz und Büffet eröffnet Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD). Der Auftakt zur Frauenwoche startet am 5. März mit einer Fotoausstellung über Regine Hildebrandt, zu der auch Frauenminister Günter Baaske und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Angelika Lübbe erwartet werden. Mit sieben Veranstaltungen wollen die Organisatorinnen vom 5. bis 13. März das Thema „Gleichstellung“ nach vorn rücken. Folglich wurde bei der Pressepräsentation des diesjährigen Programms nachgefragt, warum denn das Thema beiseite geschoben wurde? Schien es noch zu Beginn des Pressegespräches, als habe sich die Frauenwoche längst zur Pflichtveranstaltung etabliert, offenbarte die Diskussion, wie ratlos die Organisatorinnen angesichts schwindender Frauenpower geworden sind. Auch die „Lockspeis Kultur" erreicht viele nicht. Denn nach wie vor würde eine Mehrheit von Frauen meinen, „Frauenprojekte sind was für die anderen Frauen", berichtete Angelika Lübbe von ihren Klimmzügen für Geschlechterdemokratie. Was bleibt also vom Frauentag, wenn jetzt sogar die englische Queen zu diesem Anlass Promis in ihren Palast einlädt, während deutsche Kommunen, deren Einwohnerzahlen unter 30 000 liegen, ihre Gleichstellungsbeauftragten künftig einsparen können? „Vielleicht sind wir zu leise geworden“, vermutet die Teltower Gleichstellungsbeauftragte Regine Rothaupt. Allein im Landtag, aber auch in kommunalen Gremien gäbe es wenig Frauen, meint sie. Und ihre Kollegin Angelika Lübbe gab zu, verblüfft gewesen zu sein, als beim neuen Kitagesetz die Wellen im Lande nicht überschwappten. Deshalb glaubt sie: „Der Leidensdruck ist noch nicht hoch genug". Zwar würden die Besucherzahlen zur Frauenwoche zunehmen, aber so richtig Quote brachten bisherige Veranstaltungen nicht. Auch die Diskussion bestätigte: Es klafft ein Widerspruch zwischen öffentlicher Wahrnehmung und dem realen Alltag von Frauen. Wie aber bewegt man Frauen für Projekte, wenn dafür den meisten durch Job, Kind und Familie zu wenig Spielraum bleibt? Bärbel Schenk von der Stahnsdorfer Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen weiß aus zahlreichen Gesprächen: es gibt Bedarf. „Aber manchen Frauen fehlt der Mut, Angebote anzunehmen." Daher plädiert sie dafür, die Schwellenängste bei Angeboten niedrig zu halten und Themen anders zu verpacken. Neben Hilfsangeboten und Vorträgen zu „Sucht und Drogen" oder „Gewalt in Familien" stellt der „Markt der Möglichkeiten" am 13. März auch Naturheilverfahren und Bildungsangebote vor. Vereine, Verbände und Selbsthilfegruppen aus der Region werden sich bis 17 Uhr an zahlreichen Infoständen präsentieren. K. Graulich

K. Graulich

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