zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Trichinen in Wildschwein gefunden Amtstierarzt appelliert: Kontrollpflicht einhalten

Beelitz · Rieben - Seit Jahren ist im Landkreis wieder erstmals der Fadenwurm „Trichine“ aufgetreten: Im Jagdbezirk Rieben wurde ein Stück Schwarzwild erlegt, bei dem die so genannten Trichinenlarven gefunden wurden. „Seitdem ich 2001 im Amt bin, ist das nicht passiert“, sagte Amtstierarzt Hans-Georg Hurttig gestern gegenüber den PNN.

Stand:

Beelitz · Rieben - Seit Jahren ist im Landkreis wieder erstmals der Fadenwurm „Trichine“ aufgetreten: Im Jagdbezirk Rieben wurde ein Stück Schwarzwild erlegt, bei dem die so genannten Trichinenlarven gefunden wurden. „Seitdem ich 2001 im Amt bin, ist das nicht passiert“, sagte Amtstierarzt Hans-Georg Hurttig gestern gegenüber den PNN. Er appellierte besonders an die über 1000 Jäger im Landkreis, der Kontrollpflicht nachzukommen und Fleischproben erlegter Schwarzkittel in den Trichinen-Untersuchungsstützpunkten in Belzig, Neuseddin. Caputh und Treuenbrietzen vorzulegen. Untersucht werden müssen laut Fleischhygienegesetz alle Fleisch fressenden Tiere, die zum Genuss für Menschen bestimmt sind.

Trichinen können sich beim Menschen vor allem nach dem Verzehr von Schweinefleisch im Muskelgewebe einnisten und Schwäche, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Fieber, Muskelschmerzen und Ödeme hervorrufen. Diese Symptome verschwinden nach einem Jahr ohne bleibende Folgen. Befallen die Parasiten Herz- oder Atemmuskeln, kann die Wurminfektion aber auch tödlich enden. Durch die obligatorische Fleischbeschau kommt es nur noch sehr selten zu Erkrankungen. Der jüngste Fall in Deutschland liegt allerdings nicht lange zurück: Im Frühjahr 2006 erkrankten zwei Menschen nach dem Verzehr von Schweinefleisch im Kreis Uecker-Randow.

Laut Amtstierarzt Hurttig ist die Fleischbeschau in Potsdam-Mittelmark gut organisiert. Selbst bei Hausschlachtungen von Hausschweinen sind amtliche Beschauer anwesend. Auch in den beiden großen Wildverarbeitungsbetrieben in Stücken und Treuenbrietzen gibt es entsprechendes Personal. Allerdings fällt der Überblick über die Jäger im Landkreis nicht leicht. „Wenn man sich die Bundesstatistiken anschaut und vergleicht, könnte man auf die Idee kommen, dass einige Wildschweine nicht untersucht werden.“

Voriges Jahr habe es Schulungen im Landkreis gegeben, die das Untersuchtungsprozedere vereinfachen sollten: Die Jäger wurden qualifiziert, selbst Fleischproben zu entnehmen, die nur noch in den Untersuchungsstützpunkten eingereicht werden müssen. Fast alle Jäger seien inzwischen entsprechend geschult, so Hurttig. Henry Klix

Informationen beim Fachdienst Lebensmittelüberwachung des Landratsamtes unter Telefon (033 841) 91 437.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })