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Potsdam-Mittelmark: Trotz Wolkengrau in Frühlingslaune Im Teltower Streichelzoo schlüpften Jungvögel

Teltow - Ziegen meckern immer. Heute wurde der graue Himmel beanstandet, vor einigen Tagen vermiesten ihnen Schneeflocken die Stimmung.

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Teltow - Ziegen meckern immer. Heute wurde der graue Himmel beanstandet, vor einigen Tagen vermiesten ihnen Schneeflocken die Stimmung. Bei Schmuddelwetter bleiben die Ziegen im Teltower Streichelzoo lieber in ihrer Hütte. Nur wenn Besucher kommen, recken sie neugierig die Köpfe und trippeln mit lautstarken Mä-ä-ä-ä-Rufen zum Zaun. Doch Besucher sind hier an grauen Wintertagen selten anzutreffen.

In der kalten Jahreszeit hat ein kleiner Tierpark immer zu kämpfen, vor allem bei ungünstigen Wetterverhältnissen. Diese Erfahrung mussten auch Regina und Lothar Lübeck machen, die den kleinen Zoo am Ende der Feldstraße vor zwei Jahren übernommen hatten, nachdem Zoochef Horst Lübeck bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. In den beiden letzten Jahren sei es der viele Schnee gewesen, nun bremse das graue Wetter die Besucherzahlen, berichtet Regina Lübeck. „Hätten wir mehr Sonne, kämen mehr Leute, so wie am letzten Wochenende.“ Da lockten die Sonnenstrahlen zahlreiche Familien zu einem Ausflug in den Teltower Streichelzoo. Auch in die Gaststätte „Zum weißen Kakadu“ kehrten viele ein.

Doch ob Sonne oder Wolkengrau, jeden Tag müssen die Tiere gefüttert und die Ställe gereinigt werden. Viele Tiere, besonders exotische Vögel sind noch in den Winterquartieren. Nur die Gelbbrustaras und einige Sitticharten können selbst entscheiden, ob sie mal kurz zum Lüften nach draußen gehen. Dazu nutzen sie die Klappe vor dem Quartier. Diese Möglichkeit haben auch die Affen, aber die sind von dem Wetter nicht sonderlich angetan und schauen nur gelegentlich raus. Auch das Damwild ruht lieber auf dem Strohlager im Unterstand aus. Vergeblich kräht ein weißer Riesenhahn vor der Luke, nur eine Henne kann er zum gemeinsamen Rundgang überzeugen. Dagegen trotzen die Gänse von nebenan lautstark aller Wetterunbill.

Die Winterquartiere bereiteten Lübecks schon im Herbst vor. So bekamen auch die Mohrenköpfchen, eine Papageienart, im Dezember ein neues Zuhause. Als Lothar Lübeck deren Brutkasten umhängen wollte, entdeckte er darin plötzlich drei Eier. Dass die Vögel trotz dieser Aktion anschließend weiterbrüteten und die Jungen Ende Dezember schlüpften, war ein Glücksfall, sagt Regina Lübeck. Denn auch die Zeit sei ungewöhnlich, da der Nachwuchs meist erst im März schlüpfe. „Die warmen Temperaturen haben die Vögel aus dem Rhythmus gebracht.“ So wirbt der Fasan bereits um sein Weibchen und die Ziegen sind schon jetzt richtig „bockig“.

In den nächsten Wochen gibt es für Familie Lübeck noch viel zu tun. In diesem Jahr werden Besucher sich über Minischweine freuen können, für die ein neues Gehege im Bau ist und auch die Kaninchen werden bald nach „Hoppelhausen“, einem Freigehege, umziehen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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