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Mit Bildern aus einer Überwachungskamera hatte die Polizei tagelang nach dem mutmaßlichen Täter gesucht.

© Polizei

Suche nach mutmaßlichem Vergewaltiger: Trotz zahlreicher Hinweise noch immer keine heiße Spur

Seit der Veröffentlichung von Bildern aus einer Überwachungskamera sind bei der Polizei innerhalb von zwei Tagen 250 Hinweise eingegangen. Doch der mutmaßliche Serientäter bleibt nach wie vor verschwunden. 

Von Eva Schmid

Kleinmachnow/Berlin/Bernau - Die Fahndung nach dem mutmaßlichen Serientäter, der Frauen in Kleinmachnow, im Grunewald und in Bernau vergewaltigt haben soll, läuft immer noch auf Hochtouren. Seitdem die Ermittlungsbehörden am Mittwoch Bilder aus einer Überwachungskamera am S-Bahnhof Bernau-Friedental veröffentlicht hat, sind am Freitagmorgen bereits 250 Hinweise eingegangen. "Leider ist darunter noch keine heiße Spur", so ein Polizeisprecher auf Anfrage. 

Offen ist, ob der Vergewaltiger sich von der öffentlichen Fahndung beeinflussen lässt

Verhaltenshinweise an die Bevölkerung gab die Polizei in dem Fall bisher nicht. Angesichts der begangenen Taten sei aber davon auszugehen, dass der Gesuchte gefährlich ist, sagte der Sprecher. Ob ihn die öffentliche Suche beeinflusse - ihn etwa zum Aufhören oder zum Ausweichen auf andere Orte bringe - sei völlig offen.

Am Mittwochnachmittag setzte wie berichtet die Polizei einen Hubschrauber im Grunewald zur Suche nach dem Mann ein. Auch in den nächsten Tagen könnten Maßnahmen ergriffen werden, sagte der Sprecher - zu Zeit und Ort werde sich die Polizei vorab nicht äußern. Auch die Zahl der in dem Fall eingesetzten Kräfte wird nicht genannt.

Er soll in kurzer Zeit siebenmal zugeschlagen haben

Die Behörden rechnen dem Mann sieben Taten zwischen dem 12. und 30. Juni zu. Davon wurden fünf im Bereich des Grunewalds im Berliner Südwesten begangen und eine unweit davon im brandenburgischen Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark). Hinzu kommt ein Übergriff auf eine junge Frau in Bernau nordöstlich von Berlin. In mindestens fünf Fällen wurden die Opfer vergewaltigt, einmal blieb es beim Versuch.

Der Gesuchte soll etwa 30 Jahre alt, 1,75 bis 1,85 Meter groß und schlank sein. Die Videoaufnahmen vom Bahnsteig Bernau-Friedenstal zeigen einen Mann mit Glatze, der seinen Mundschutz unter dem Kinn trägt. In der rbb-Abendschau vom Mittwoch hatte ein Polizeisprecher berichtet, dass die Aufnahmen „glücklicherweise“ zu diesem Zeitpunkt von einem Fahrkartenautomaten gemacht worden seien.

Noch immer sucht die Polizei nach dem bislang unbekannte Opfer der Tat vom 25. Juni 2020. Die Person wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Weitere Hinweise, die auch vertraulich behandelt werden können, nimmt das Landeskriminalamt in Berlin, das zusammen mit der Staatsanwaltschaft Berlin die Ermittlungen aus Brandenburg übernommen hat, unter der Telefonnummer (030) 4664- 913402  oder per E-Mail an lka134-hinweise@polizei.berlin.de entgegen.

Zu einem Vorfall, der vor rund zwei Wochen in Stahnsdorf an der Bushaltestelle Waldschänke geschah, hat die Polizei bisher keine Hinweise erhalten. Das teilten die Behörden auf Anfrage mit. Zwei junge Mädchen sollen laut Polizeibericht von einem Unbekannten in Stahnsdorf angesprochen und unsittlich berührt worden sein, sie konnten sich jedoch in den nächsten Bus retten. 

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