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Planungen in Werder (Havel) gestalten sich aufwendig: Tunnelbau beginnt frühestens 2019

Werder (Havel) - Die Werderaner müssen noch mindestens drei Jahre auf den Ersatz des Bahnübergangs in der Phöbener Straße warten. Das bestätigte Frank Schmidt, Chefplaner des Landesstraßenbetriebes, auf Nachfrage den PNN.

Von Enrico Bellin

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Werder (Havel) - Die Werderaner müssen noch mindestens drei Jahre auf den Ersatz des Bahnübergangs in der Phöbener Straße warten. Das bestätigte Frank Schmidt, Chefplaner des Landesstraßenbetriebes, auf Nachfrage den PNN. „Bei optimalem Verlauf der Planungsphase können wir 2019 mit dem Bau beginnen“, so Schmidt. Der eigentliche Bau der Unterführung, die vom derzeitigen Bahnübergang leicht nach Osten versetzt entstehen soll, werde dann mindestens drei Jahre dauern. Das Projekt soll mehr als 21 Millionen Euro kosten.

Das Planfeststellungsverfahren soll wie berichtet im Herbst beginnen, bis dahin laufen weitere Vorplanungen. Wenige hundert Meter vom Bahnübergang entfernt wurde im Vorjahr ein Kreisverkehr errichtet. Laut Aussagen mehrerer Werderaner Stadtverordneter staut sich der Verkehr bei geschlossener Schranke nun bis in den Kreisverkehr hinein und blockiert dadurch auch die Zufahrt zur Elsastraße. Aus der Stadtverwaltung kam zuletzt heftige Kritik am Verkehrsministerium, dass die Planungen für den Tunnel immer weiter herauszögere.

Frank Schmidt zufolge ist die lange Planungsphase jedoch vor allem mit dem sehr komplexen Bauvorhaben zu begründen: So müssen für die Umverlegung der Straße mehrere Hausbesitzer wohl Teile ihrer Vorgärten abgeben. Eventuelle Klagen könnten den Baubeginn auf weit hinter 2019 hinaus verzögern. „Bei einem Termin mit den Anwohnern hatte ich zwar nicht das Gefühl, dass es Klagen geben wird. Aber vorhersagen kann man das nicht genau“, so Schmidt. Zudem dürfe es, anders als bei ähnlichen Arbeiten häufig praktiziert, keine längere Vollsperrung der Bahnstrecke geben. Ziel sei es, immer zwei der drei Gleise befahrbar zu halten.

Die Bahnstrecke ist die einzige Schienenverbindung von Brandenburg / Havel über Potsdam nach Berlin. Neben halbstündlichen Regionalzügen, die teilweise mit 500 Menschen besetzt und daher kaum durch Busse zu ersetzen sind, gibt es erheblichen Güterverkehr zwischen der Stahlstadt und dem Berliner Außenring kurz hinter Werder. Der könnte ohne die Bahnstrecke nur mit einer mehrere hundert Kilometer langen Umleitung über Magdeburg und Dessau zu den Berliner Güterzentren gelangen. 

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