Potsdam-Mittelmark: Turnhalle, Straßen und Mietschulden
Bürgermeister Gerhard Enser informierte interessierte Stahnsdorfer über aktuelle Entwicklungen im Ort
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Bürgermeister Gerhard Enser informierte interessierte Stahnsdorfer über aktuelle Entwicklungen im Ort Stahnsdorf – Mit einem Etatvolumen von 14 Millionen Euro plant die Gemeinde Stahnsdorf das kommende Jahr. Die größte Investion wird mit 3,4 Millionen Euro der Turnhallen-Neubau neben der Zille-Grundschule ausmachen. Wie Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) am Donnerstag auf einem Info-Abend gegenüber 40 Einwohner Stahnsdorfern betonte, bezahlt die Gemeinde das Vorhaben gänzlich aus eigener Kasse. Noch im Herbst diesen Jahres werden die Baumaßnahmen beginnen. Entgegen der oft vorgebrachten Kritik, die Kommune leiste zu wenig für die Jugend, spiegelt die Summe von 1,15 Millionen Euro für Kinder- und Jugendarbeit wider, dass die Gemeinde so wie in den Jahren zuvor bereit ist, den Standard dieser freiwilligen Leistungen weiterhin zu halten. „Das gönnen wir uns“, meinte Enser. Ein weiteres Projekt ist der Neubau eines Radweges von Schenkenhorst nach Güterfelde. Und dort, wo Anwohner bereit sind, ihre Anteile beim Straßenbau zu leisten, wird es im kommenden Jahr auch Ausbau- oder Erschließungsarbeiten geben. Neu gebaut werden demnach die Sperberstraße und der Schwalbenweg. Mehrere Einwohner interessierten sich am Info-Abend für die Höhe der zu zahlenden Beiträge. Bauamtsleiterin Ute Stelter erklärte, dass sich diese Summe an der jeweiligen Grundstücksgröße orientiere. Bei Grundstücken von 250 bis 500 Quadratmetern könne der Anteil zwischen 3000 bis 7000 Euro liegen. Als wichtigen Aspekt beim Straßenausbau nannte Stelter die Regenentwässerung und die dazu notwendigen Anschlüsse, was sich auch auf die Kosten auswirke. Gute Nachrichten verkündete Enser aus dem Gewerbebiet: Hinter Selgros werde sich demnächst eine Metallbaufirma ansiedeln. Stolz verwies der Bürgermeister auf die Gewerbesteuereinnahmen von 4,4 Millionen Euro im Jahre 2004. Auch die Wohnungsgesellschaft Stahnsdorf (WGS) als hundertprozentige Tochter der Gemeinde könnte eigentlich mit einem derzeitigen Leerstand von 1,4 Prozent zufrieden sein. Doch es gibt Mietschulden die sich inzwischen auf 110315 Euro summiert haben. Enser gab sich konsequent: „Hier muss etwas Substanzielles passieren!" Über 680 Wohnungseinheiten verfügt die WGS zurzeit, davon unterliegen laut Bericht 516 Wohnungen einer Mietpreisbindung. Das aber schränke die Einnahmeentwicklung der Gesellschaft stark ein, da der Wohnraum nicht kostendeckend bewirtschaftet werden kann. Hinzu komme, dass Mieten, die bisher direkt vom Sozialamt an die Gesellschaft gezahlt wurden, nun infolge der neuen Regelungen zum Arbeitslosengeld an die Mieter ausgezahlt werden. Die WGS befürchtet jetzt, dass die schlechte Zahlungsmoral zu einem drastischen Anstieg offener Mietforderungen führen wird. Zudem wird sich die finanzielle Lage der Gesellschaft verschlechtern, wenn zwei Kommunaldarlehen nicht auf die Gesellschaft umgeschuldet werden können. Das könnte passieren, wenn die Investitionsbank des Landes Brandenburg eine erneute Zinssenkung von vier auf zwei Prozent nicht gewährt. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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