zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Über Kunst entfalten und mitteilen

Ausstellung der Förderschule St. Norbert

Stand:

Michendorf/Beelitz - Andrej, Sophie und Pascale stehen strahlend vor ihren Bildern und erklären mit großem Enthusiasmus, was darauf zu sehen ist. Es sind vielfältige Motive, darunter Tiere, Jahreszeiten und Phantasiewelten, die die Kinder der Förderschule St. Norbert in Michendorf für die Ausstellung im Beelitzer Tiedemannhaus gemalt haben.

Insgesamt 36 Bilder sind zu sehen – jedes einzelne ist von den Schülern ausgewählt worden. Verschiedene Techniken wurden zur Herstellung eingesetzt und unterschiedlichste Materialien verwendet, darunter auch selbst bearbeitete und gesammelte Naturstoffe. Entstanden sind die Bilder im Kunstunterricht unter Leitung von Marina Treichel. Zwei Stunden wöchentlich arbeiten die Kinder in Gruppen mehrerer Altersstufen an vorgegebenen oder frei gewählten Themen. Die erfahrene Lehrerin sagt, Kunst fördere die Kreativität und biete vielen Kindern die einzige Möglichkeit, sich zu entfalten und mitzuteilen, da sie oft sehr schwer und mehrfach behindert seien. Dies unterstreicht die Einrichtungsleiterin Lorett Eichholz: „Nicht nur die Konzentration der Kinder wird verbessert, sondern auch ihre Feinmotorik und die Auge-Hand-Koordination.“

Der von ruhiger Musik unterlegte Unterricht ist somit ein wichtiger Bestandteil der seit 1991 existierenden Ganztagsschule, in der die Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten einen hohen Stellenwert einnimmt. Dazu zählen alltägliche Handlungen wie Einkaufen, Kochen oder Gartenarbeit. Unterrichtet wird altersübergreifend. Entscheidend sind die Lernbedürfnisse, die individuell in Kurs- und Fachunterrichten gefördert werden.

24 Kinder im Alter zwischen sieben und 20 Jahren gehen in die staatlich anerkannte Förderschule in Michendorf, ein Großteil von ihnen lebt ebenfalls in der benachbarten Wohnstätte. Diese wie auch die Schule sind in Trägerschaft des Deutschen Ordens, einer im 12. Jahrhundert gegründeten katholischen Gemeinschaft, die sich der Pflege kranker und Not leidender Menschen verschrieb. Heute betreiben die Deutschordenswerke 60 Einrichtungen im Bundesgebiet, deren Aufgabe die Alten-, Behinderten, Jugend- und Suchthilfe sind. Dennoch ist die Aufnahme in die Schule nicht konfessionsgebunden.

In der Michendorfer Einrichtung lernen die Kinder sechs Stunden am Tag und essen gemeinsam zu Mittag. Danach ist eine Hortbetreuung möglich. Unter anderem unternehmen die Schüler Tages- oder Klassenausflüge. Besonders familienfreundlich ist die durchgängige Ferienbetreuung, in der die Schüler während der Schulferien weiterhin ihrem geregelten Tagesablauf nachgehen können.

Regelmäßige Ausstellungen sollen den Bekanntheitsgrad der Schule erhöhen und das Verständnis gegenüber den Kindern ausbauen. Daher bemüht sich die Einrichtungsleitung, drei bis vier Veranstaltungen im Jahr zu organisieren. Hinzu kommen Sport- und Musikfeste, die sich auch am Kirchenkalender orientieren. Louisa-Maria Giersberg

Die Ausstellung im Beelitzer Robert-Tiedemannsaal ist noch bis Ende Januar zu sehen.

Louisa-Maria Giersberg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })