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Potsdam-Mittelmark: Überfall auf Kenianerin in Bad Belzig

Polizei ermittelt mit Sonderkommission

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Bad Belzig - Wenige Tage nach den mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Anschlägen in Bad Belzig ist in der Stadt eine Kenianerin zusammengeschlagen worden. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, brachte ein unbekannter junger Mann die 26-Jährige mit ihrem Fahrrad zu Fall und schlug ihr ins Gesicht, während sie am Boden lag. Dabei soll er sie fremdenfeindlich beschimpft haben. Der Täter saß zuvor mit fünf weiteren Männern auf einer Parkbank, den Angaben zufolge trugen alle schwarze Mützen. Die Frau wurde durch den Schlag verletzt und musste sich ambulant behandeln lassen. Die Tat geschah bereits am Montag gegen 16.30 Uhr in der Martin-Luther-Straße, die Polizei erfuhr davon am Dienstag. Die Ermittler sehen zu den zuvor begangenen Taten bisher keinen Zusammenhang, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Es ermittele aber in allen Fällen eine Sondergruppe des Staatsschutzes der Kriminalpolizei. In der vergangenen Woche hatten Unbekannte die Scheiben des Zuwanderer-Treffpunktes „Infocafé“ in Belzig eingeworfen. Dabei hinterließen sie ein nicht vollständig gemaltes Hakenkreuz. Polizisten waren bei Ermittlungen im Infocafé auch auf den Angriff vom Montag aufmerksam gemacht worden, sagte der Sprecher.

Neben dem Angriff auf das Café war zudem der erst Ende Oktober gepflanzte „Baum der Gleichheit“ zerbrochen worden. Der Ginkgo-Baum war auf Initiative unter anderem afrikanischer Zuwanderer als Symbol des Friedens und der Gleichheit gepflanzt worden. Auch wurden Blumengebinde am Gedenkstein für den verstorbenen marokkanischen Asylbewerber Belaid Baylal zerstört. Er war 1993 in Belzig Opfer eines rassistischen Überfalls geworden und im Jahr 2000 an den Spätfolgen des Überfalls gestorben. Auf einem Gedenkstein „Die Toten mahnen“ wurden zwei Aufkleber mit rechtsradikalem Hintergrund entdeckt. dapd

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