Potsdam-Mittelmark: Überraschende Sperrung auf Baumgartenbrücke
Landesbetrieb Straßenwesen kündigte Baustelle erst an, als sie schon bestand / Stau bis Freitag
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Werder / Schwielowsee - Eine böse Überraschung mussten gestern Nutzer der B 1 zwischen Potsdam und Werder erleben: Nach der „Roten Welle“ in der Zeppelinstraße Stau vor den Toren Potsdams. Der Landesbetrieb Straßenwesen Potsdam hatte es versäumt, die halbseitige Sperrung der Baumgartenbrücke in Geltow im Vorfeld bekannt zu machen. Erst wer gestern im Stau stehend den Verkehrsfunk abhörte, wurde mit der Verkehrslage vertraut gemacht. Zu beiden Seiten der Brücke gab es Wartezeiten von bis zu einer Stunde.
„Wir hatten nicht mit einem solchen Stauaufkommen gerechnet“, sagte der Leiter des Landesbetriebs, Manfred Rathert, gestern auf PNN-Anfrage. Gerade um den Verkehr nicht über Gebühr zu behindern, habe man die Arbeiten in die Ferienzeit gelegt. Hintergrund: Die Baumgartenbrücke ist 17 Jahre nach ihrer Neueinweihung schon wieder ein Sanierungsfall. In dieser Woche findet eine Bestandsaufnahme statt, um den Umfang der erforderlichen Instandsetzungen genau abzuklären, wie Rathert erklärte. Unter anderem wird auf der Brücke der Fahrbahnbelag abgenommen, darunter würden Baustoffproben entnommen. Die Arbeiten würden sich bis Freitag jeweils von 8.30 bis 15.30 Uhr hinziehen. „Wir hoffen allerdings, dass wir am Freitag etwas eher fertig werden.“
Keine Erklärung hatte Rathert für den Takt der Ampelschaltung auf der Baumgartenbrücke. In den 15 Sekunden Grün pro Fahrtrichtung kamen jeweils nur etwa sieben Fahrzeuge über die Havel. 30 Sekunden lang war auf beiden Seiten rot, ohne dass sich ein Auto auf der Gegenfahrbahn bewegte. Im Klartext: Die Autos warteten die halbe Zeit umsonst. Rathert erklärte dazu, die Ampelschaltung sei mit der Verkehrsbehörde abgestimmt, werde aber nochmal überprüft.
Wann die Sanierung der Baumgartenbrücke erfolgen wird, ist indes noch unklar. „In diesem Jahr jedenfalls nicht mehr.“ Vorerst würden der Umfang und die Kosten der erforderlichen Arbeiten eingeschätzt. „Dann schauen wird, wann die Mittel bereitstehen.“
Noch dramatischer als für die Baumgartenbrücke stellt sich die Lage für die Strengbrücke in Werder (Havel) dar: Hier steht seit langem fest, dass ein Neubau nötig ist, diese B 1-Brücke wird bereits ständig kontrolliert. Für die Dauer der Bauarbeiten soll dort eine zweispurige Behelfsbrücke errichtet werden. An sich sollten die Bauarbeiten in diesem Jahr beginnen, laut Rathert wird es aber wegen problematischer Grundstücksfragen „eher nächstes Jahr“. Wer im Stau steht, wird es merken. Henry Klix
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