
© Ute Kaupke
Potsdam-Mittelmark: Überraschungen am Panoramaweg
Vierte Saison für Kinder-Kunst-Naturlehrpfad. Grundschüler mit neuen Ideen
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Nuthetal - Kräftig gewerkelt wird in der Bergholz-Rehbrücker Otto-Nagel-Grundschule derzeit an mehreren Kunstobjekten. Sie fehlen noch zur Vollendung des Kinder-Kunst-Naturlehrpfades entlang des Panoramaweges um die Gartenstadt Am Rehgraben. Am 30. Mai um 10 Uhr soll dort die vierte Saison eröffnet werden.
Auf Überraschungen dürfen die Spaziergänger gespannt sein. Kleine Kunstwerke wie „Das große Krabbeln“ sind mit Mund, Ohren, Nase und Augen zu entdecken. Bunt bemalte Steine auf einem Baumstamm symbolisieren verschiedenartige Käfer. Gestaltet werden die Objekte im Rahmen des sogenannten „neigungsdifferenzierten Unterrichts" im Fach Kunst. Jährlich werden zudem von den Schülern Pflanzen mit selbst gestalteten Holzschildern am Weg beschriftet. Sie haben Pflanzenpatenschaften übernommen und beschäftigen sich im Unterricht mit den Besonderheiten der Pflanzen, erklärt Lehrerin Marlis Schramm. So sollen die Kinder sensibilisiert werden für die kleinen Schönheiten der Natur. In diesem Jahr stehen mit Seifenkraut, Brennnessel oder Ehrenpreis 32 krautige Pflanzen auf dem Plan, berichtet Biologin Edeltraud Sachs, die sich seit Jahren für dieses Projekt einsetzt. Kunsttischler Eberhard Kyntschl hat neue Schilder zur Verfügung gestellt, die Rolf Janssen mit den Kindern im Kunstunterricht gestaltet. Sicher bleibt aber das Projekt in Bewegung – immer wieder können in den kommenden Jahren neue Objekte aufgestellt werden.
Marlis Schramm fürchtet indes, dass nach längerer Pause neue Wohnbauten jetzt bald dichter an den Panoramaweg heranrücken und auch den Kinder-Kunst-Naturlehrpfad bedrohen könnten. Erste Baumfällungen sind bereits erfolgt. Bisher hatte sich die Natur auf den Brachen freien Lauf genommen.
Die Idee, Kinder, Lehrer, Senioren, Eltern und Künstler gemeinsam den Kunst-Naturlehrpfad gestalten zu lassen, war 2007 unter Federführung von Edelgard Sachs in der Nuthetaler Kontaktstelle der „Akademie 2. Lebenshälfte“ geboren worden. Die Biologin hat seit der Entstehung der Gartenstadt die Veränderung von Flora und Fauna am jungen Wohngebiet beobachtet. Anfangs nichts außer Sand habe sich mit den Jahren spontan eine Vielzahl anspruchsloser Pflanzen eine eigene Welt geschaffen, die sich jedes Jahr verändert, erzählt sie. Kiefern, Birken, Weiden, Sanddorn und Erlen siedelten sich dazu an. Diese Veränderungen sind wunderbar zu beobachten.
Die Gemeinde hat die Nutzung des Weges ermöglicht, die ehrenamtliche Arbeit mehrerer Generationen machte den Pfad zum Erlebnis. Erleben der Natur, Erholung und Wissensvermittlung sollen eine Einheit bilden. Deshalb bietet Sachs auch regelmäßig Beobachtungstouren verschiedenster Art an. Ein großer Wunsch von ihr ist indes noch offen: Sie plädiert dafür, den Kinder-Kunst-Naturlehrpfad in den Europawanderweg E 10 zu integrieren.Ute Kaupke
Ute Kaupke
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