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Stimmungsvoll: Der historische Teltower Altsstadtmarkt hat sich als ein guter Veranstaltungsort für den Weihnachtsgottesdienst erwiesen. Viele Teltower halfen bei der Vorbereitung.

© Manfred Thomas

Potsdam-Mittelmark: Überzeugende Notlösung

500 Besucher kamen zur Christvesper unter freiem Himmel auf den Teltower Marktplatz

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Teltow - Es war eine gelungene Premiere. Erstmals hatte die Evangelische Kirchengemeinde Teltow am Heiligabend um 16 Uhr zur Christvesper unter freiem Himmel eingeladen. Eigentlich eine Notlösung, denn nach einem Schwelbrand vor gut einem Monat ist die St. Andreaskirche noch immer gesperrt. Auf der Suche nach Alternativen war bald der Entschluss gereift, den Weihnachtsgottesdienst auf dem historischen Marktplatz zwischen Kirche und Rathaus zu feiern. „Eine richtige Entscheidung, denn es wurde eine überwältigendes Erlebnis“, sagte Pfarrerin Ute Bindemann.

Etwa 500 Besucher wurden zur Christvesper mit Krippenspiel und Bläserkonzert gezählt. „Dabei waren auch viele Teltower und Gäste, die der Kirche ansonsten nicht so nah stehen“, freute sich die Pfarrerin. Im Vorfeld hatte die Kirchengemeinde viel Unterstützung erfahren. So hatte die Kommune kostenlos die Bühne auf dem Marktplatz errichtet und für den Stromanschluss gesorgt. Der Karnevalsverein stellte die Sitzbänke zur Verfügung. Für die Proben konnte der Stubenrauch-Saal des Rathauses genutzt werden. Zudem fanden dort weitere Gottesdienste um 14 und 22 Uhr statt. Für die Christvesper allerdings wäre er zu klein gewesen, denn dort finden lediglich 200 Personen Platz.

Die Resonanz auf die Christvesper unter freiem Himmel, an der auch Bürgermeister Thomas Schmidt teilnahm, sei ausschließlich positiv gewesen, bilanzierte die Pfarrerin gestern. Möglicherweise soll der Open-Air-Gottesdienst deshalb kein einmaliges Ereignis bleiben. „Wir denken bereits über eine Wiederholung auch unter anderen Bedingungen nach“, sagte Ute Bindemann den PNN. Dazu müssten jedoch noch Gespräche unter anderem mit dem Gemeindekirchenrat und der Kommune geführt werden.

Am 23. November hatte ein Schwelbrand große Schäden im Inneren der Teltower St. Andreaskirche verursacht (PNN berichteten). Im Keller war ein Sicherungskasten in Brand geraten. Die komplette Elektrik der Kirche ist in Mitleidenschaft gezogen. Giftige Dämpfe hatten sich unter dem Kirchendach festgesetzt. Eine klebrige Rußschicht hat die gesamte Inneneinrichtung der Kirche bedeckt. In akribischer Kleinarbeit muss sie nun Schritt für Schritt entfernt werden. Auch die Schuke-Orgel wurde stark beschädigt. Erst im Herbst des vergangenen Jahres hatte die evangelische Gemeinde den Abschluss der Hüllensanierung ihrer Kirche, deren Ursprung ins 13. Jahrhundert reicht, gefeiert.

Nach gegenwärtigem Stand wird es nun noch Monate dauern, bis alle Schäden in der Kirche beseitigt sind. Frühestens im Mai dieses Jahres kann die Kirche wieder genutzt werden. Deshalb könnte nun auch der Ostergottesdienst im Freien stattfinden. Hagen Ludwig

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