
© Sebastian Gabsch
Werder (Havel): Umsatz-Einbruch: Ärger um neue Parkregel am Bahnhof
Werder (Havel) - Die neue Parkregelung am Werderaner Bahnhof sorgt bei den Gewerbetreibenden für Ärger. Im Februar sei der Umsatz im Blumenladen seiner Frau um 50 Prozent eingebrochen, sagt Wolfgang Adam den PNN.
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Werder (Havel) - Die neue Parkregelung am Werderaner Bahnhof sorgt bei den Gewerbetreibenden für Ärger. Im Februar sei der Umsatz im Blumenladen seiner Frau um 50 Prozent eingebrochen, sagt Wolfgang Adam den PNN. „Die Kunden können nicht mehr vor unserer Tür parken und bleiben einfach weg.“ Seit mehreren Wochen wurden wie berichtet die Kurzzeitparkplätze direkt in der Wendeschleife vorm Bahnhof gestrichen, da durch das seit Jahresanfang geltende neue Buskonzept mehr Busse den Bahnhof anfahren und der Platz deshalb stärker frequentiert wird. Seither dürfen nur noch Busse und Taxen in die Wendeschleife einfahren. Die Stadt hatte anschließend auf dem nahen Bahnhofsparkplatz drei Plätze für Kurzzeitparker reserviert. Stadtsprecher Henry Klix zufolge hat man damit auf „richtige Hinweise“ der Geschäftsinhaber reagiert, auch das Ordnungsamt kontrolliere verstärkt, ob die Plätze wirklich nur von Kurzzeitparkern genutzt würden.
Laut Bahnhofsbesitzer Arne Felix Zühlke seien diese Parkplätze aber sehr oft zugeparkt, nicht nur von Kurzzeitparkern. Für ihn werde es damit nahezu unmöglich, zum Be- und Entladen am Bahnhof zu halten. Er habe schon mehrere Strafzettel erhalten. „Zum Glück hat bereits ein Feuerwehrschulungszentrum den Mietvertrag für Räume im Bahnhof unterschrieben“, so Zühlke gegenüber den PNN. Unter den neuen Bedingungen sei es sonst schwer geworden, Mieter zu finden. Auch der Blumenladen hatte mit dem Gedanken gespielt, einen zusätzlichen Raum anzumieten, sich davon nun aber verabschiedet. „Damit hätte sich auch die Miete verdoppelt, das können wir nicht mehr stemmen“, bestätigt Wolfgang Adam.
Er hofft, dass die Stadt schnell weitere Veränderungen durchsetzt. So müsse die Anzahl der Kurzzeitparkplätze verdreifacht werden, denn schließlich würden nicht nur Kunden des Blumenladens oder des Imbisses darauf angewiesen sein, sondern auch Menschen, die kurz Bekannte zum Zug bringen oder abholen wollen. Zudem solle die Parkzeit von derzeit zwei Stunden auf eine halbe Stunde reduziert werden. Auch könne man Adam zufolge außerhalb der Hauptverkehrszeiten, wenn nur wenige Busse den Bahnhof anfahren, wieder das Parken in der Bahnhofswendeschleife erlauben. Längerfristig wünscht sich Wolfgang Adam sogar eine Umgestaltung der gesamten Anlage mit Verlegung der Bushaltestellen an die Straße und mehr Parkplätzen in der Wendeschleife. Das lehnt die Stadt aus Sicherheitsgründen ab. Enrico Bellin
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