Potsdam-Mittelmark: Umzug der Bücher
Zu den neuen Mietern im Kleinmachnower Ortszentrum gehört auch die Natura-Buchhandlung
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Zu den neuen Mietern im Kleinmachnower Ortszentrum gehört auch die Natura-Buchhandlung Kleinmachnow. Während der Hauswart an den Hauseingängen im neuen Kleinmachnower Ortszentrum die Briefkästen mit Namensschildern versieht, läuft der Fahrstuhl auf und ab. Rege Betriebsamkeit füllt die Geschäfte, die ersten Mieter ziehen ein. Da lärmen Bohrmaschinen und Kreissägen, werden Möbel gerückt und Waren in Regale sortiert. Eissalon, Boutiquen, Drogerie, zwei Supermärkte, ein Blumenhaus sind unter den 30 neuen Geschäften, die ab 1. April eröffnen. Auch in der Natura-Buchhandlung stehen schon die Regale. Aber erst am 31.März ziehen die Bücher um. „Wir haben bereits einen Schlachtplan gemacht, um die 25 000 Bücher an einem Tag zu transportieren und in die Regale zu schieben", verrät Natura-Chef Holger Mehlhardt den PNN. Vor zwei Jahren hatte er bereits einen Vorvertrag für den neuen Laden unterschrieben. Der misst jetzt 80 Quadratmeter, statt wie bisher 50. „Wir ziehen vom OdF-Platz mit einem lachenden und weinenden Auge hierher", sagt Melhardt. Da Rückübertragungsansprüche auf dem bisherigen Domizil lasten, fiel die Entscheidung leichter. Außerdem fehlt am jetzigen Standort ein bisschen die Laufkundschaft, die meisten Kunden kommen gezielt. Dagegen verspricht er sich von der Gemeinschaft vieler Händler im Ortszentrum mehr Publikumsströme. Auf jeden Fall wird im neuen Laden eine Hörbuchecke mit Hörstation eingerichtet. Für ein umfassendes CD-Angebot reicht der Platz jedoch nicht aus, bedauert er sehr. Aber ihm ist wichtig, die Sortimente übersichtlich zu präsentieren. „Jetzt ist der Laden mit fünf Kunden so voll, dass sich kaum einer drehen kann." Zum Verweilen soll auch eine Leseecke einladen. Für das große Eröffnungsfest vom 1. bis 3. April sind Autorenlesungen geplant und natürlich gibt es auch Sonderangebote. Für jeweils 10 Euro können das historische Postkartenbuch „Kleinmachnow – Bilder aus alter Zeit" und aus dem bebra-Verlag „Märkische Landschaften – Kleinmachnow" erworben werden. Gegenüber der Buchhandlung wird Verena Andreß ihren Friseursalon eröffnen. „Als ich hörte, dass ein so alteingessenes Unternehmen wie die Natura-Buchhandlung ins Ortszentrum zieht, war mir klar: das muss gut sein", strahlt die junge Friseurmeisterin. Als ehemalige Kleinmachnowerin habe sie sich schon lange gewünscht, zurück zu kommen. Vorläufig werde sie aber auch ihr Berliner Geschäft am Ku“damm noch weiter betreiben. Neben speziellen Colorationen für Locken bietet sie als eine von fünf Berliner Meistern ihren Kleinmachnower Kunden auch Haarverlängerung an. Mit der Ladeneinrichtung im klassizistischen Stil hat sie sich einen Traum erfüllt. Ihr Mann entwarf das Geschäft und baute es aus, erzählt sie stolz. Als Materialien wählte sie Marmor, Messing und Kupferpatina aus. Besonders freut sie sich auf den Springbrunnen vor ihrem Laden. „Das ist was für die Seele", schwärmt sie und sucht bereits passende Musik für dieses Ambiente. Karl Schneider gefällt die Aussicht aus dem Fenster: links kann er den Seeberg sehen und den Parkplatz vor dem Haus hat er auch im Blick. Für die Zweieinhalb-Zimmerwohnung mit Küche, Bad und zwei Balkons erhielt das Ehepaar Schneider-Schöllhammer am Dienstag die Schlüssel aus der Hand von Carsten Fischer, dem Prokuristen der GeWoG. Und weil das Ehepaar zu den ersten Mietern gehört, gab es auch gleich noch einen Blumenstrauß. Für 30 der 52 altengerechten und behindertenfreundlichen Wohnungen hat die GeWoG inzwischen einen Mietvertrag abgeschlossen. Vergeben werden die Quartiere nach einer Richtlinie, nach der ursprünglich als anspruchsberechtigt galt, wer mindestens fünf Jahre in Kleinmachnow wohnt, älter als 60 Jahre ist un ein bestimmtes Einkommen nicht überschreitet. Da bislang 20 Wohnungen nicht vermietet sind und Leerstand verhindert werden soll, wollen heute die Gemeindevertreter über eine Änderung der Vergaberichtlinie beraten. So hat der Finanzausschuss empfohlen, den zunächst gewährten Gemeindezuschuss von 1,57 Millionen Euro zu halbieren und die Häfte der Wohnungen auf dem freien Markt anzubieten. Allerdings ist die GeWOG zuversichtlich, für alle Wohnungen Berechtigte zu finden, die die Förderkriterien erfüllen. KiG/pek
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