Brandanschlag auf Landratsamt: Unbekannte legen vor Werderaner Filiale Feuer

Werder (Havel) - Schock am Landratsamt in Werder: Unbekannte haben am Donnerstagabend einen Brandanschlag auf das Behördengebäude Am Gutshof verübt, wie die Polizei am gestrigen Freitag mitteilte. Nach ersten Ermittlungen hat ein Mann gegen 20 Uhr einen brennenden Gegenstand am äußeren Türgriff des Bürogebäudes befestigt, der dann zu Boden fiel und weiter brannte. Eine Wachschützerin habe den Mann noch am Brandherd stehen sehen und das Feuer mit einer Gießkanne gelöscht. Die Polizei konnte den Täter im Umfeld nicht mehr stellen. Verletzt wurde niemand, bis auf den Wachschutz waren zur Tatzeit keine Mitarbeiter im Gebäude. An der Tür entstanden leichte Rußschäden.

Kurz vor dem Brandanschlag wurde bekannt, dass das Landratsamt in Werder in einem ehemaligen Lehrlingswohnheim bis zu 250 Flüchtlinge unterbringen will. Ob das das Motiv für den Brandanschlag war, wollte Polizeisprecher Oliver Bergholz gegenüber den PNN nicht bestätigen. „Im Laufe des Verfahrens werden wir auch in diese Richtung ermitteln“, so Bergholz. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, kann die Polizei noch nicht sagen. Ob es eventuell Videoaufzeichnungen gibt, war gestern unbekannt.

Laut Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert handelt es sich beim Werderaner Vorfall um den ersten Anschlag auf einen Standort der Kreisverwaltung. „Bisher haben wir in Zusammenhang mit der Flüchtlingsunterbringung kaum schlechte Erfahrungen machen müssen“, so Schwinzert. Zwar gibt es immer wieder Anschläge auf das Integrationscafé Der Winkel in Bad Belzig, Bedrohungen etwa per Mail gegen Mitarbeiter des Landratsamtes habe es aber nicht gegeben.