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Potsdam-Mittelmark: Unbezahlbares Nass

Nuthetal sind Starkregenfälle schon teuer zu stehen gekommen, jetzt soll Abhilfe geschaffen werden

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Nuthetal - Starke Regenfälle sind in Nuthetal in den vergangen Jahren zu einem immer größeren Problem geworden: Straßen und Plätze wurden überschwemmt, das Wasser floss nur verzögert über die Gullys Richtung Klärwerk. Im vorigen Jahr musste die Gemeinde 45 000 Euro Strafgelder an das Stahnsdorfer Klärwerk zahlen, sagt Nuthetals Bürgermeister Gerhard Ling (CDU). Wer einleitet hat Verpflichtungen zur Beschaffenheit des Wassers einzuhalten, „sonst werden Zuschläge fällig“. Das war 2007 mehrmals der Fall. Starkregen hatte Sand und Schmutz von den Straßen mitgebracht. In der Folge havarierten die Pumpwerke, die Reparaturkosten hatten die Kommunen zu bezahlen.

In Nuthetal kümmert sich jetzt der Abwasserzeckverband mit der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH (MWA GmbH) um das Regen-Problem. Schon im Juli hatten die Gemeindevertreter beschlossen, die Angelegenheit in deren professionelle Hände zu legen. Die MWA sei ein bekannter Partner und hätten die nötige Technik, wie es hieß. Analysen und Gutachten sollen jetzt die Situation erfassen. Es soll fixiert werden, wo die Überschwemmungen besonders groß sind und wie Abhilfe zu schaffen ist. „Ich gehe davon aus, dass wir investieren müssen, wenn wir professionell herangehen wollen“, so Bürgermeister Ling in einem PNN-Gespräch. In manchen Nebenstraßen reichten einfache Entwässserungsmulden. Doch um Regenwasserkanäle werde man gerade an jenen Wegen und Plätzen nicht herum kommen, die stark versiegelt sind. „Es kommt nicht mehr Regen, aber die Regenmengen kommen in kürzeren Zeiträumen“, sagt Ling. Das Problem sei nicht vollständig zu lösen, aber man wolle wenigstens auf „einschätzbare Extremwerte“ eingerichtet sein.

Nuthetal ist die erste Gemeinde der Region, die das Starkregen-Problem in die Hände ihres Abwasserzweckverbandes gibt. „Bisher wurschtelt jeder Ortsteil allein vor sich hin“, erklärt Ling, Insellösungen würden immer teurer. Bevor der Umfang des Auftrags feststeht, würden wohl anderthalb Jahre ins Land gehen.

Doch auch das Rathaus selbst muss tätig werden: Sorgen bereiten Ling jene Hausbesitzer, die ihr Regenwasser vom Grundstück auf die Straße leiten. Dem Brandenburgischen Wassergesetz folgend müsse der Bürger das Niederschlagswasser auf seinem Grund und Boden halten – wenn es eine kommunale Regenwassersatzung so vorsieht. Die Satzung soll jetzt erarbeitet werden und auch regeln, wann der Regen ausnahmsweise doch auf die Straße abgeleitet werden darf. Und noch eine Sache, die durch die Verwaltung zu klären ist: Derzeit sind zwar 10 000 Euro jährlich zur Reinigung der Entwässerungsanlagen im Haushalt eingestellt, doch die Aufgabe sei vernachlässigt worden, räumte Ling ein. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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