Potsdam-Mittelmark: Unerhörtes Kunstspektakel im Kesselhaus
Teltow - In diesem Jahr wollen die Künstler beim 12. Art Event in Teltow mal so richtig Dampf ablassen.
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Teltow - In diesem Jahr wollen die Künstler beim 12. Art Event in Teltow mal so richtig Dampf ablassen. Und wo ginge das besser als in einem Kesselhaus? Auch wenn die Dampfmaschinen längst aus dem Kesselhaus neben der altehrwürdigen Teltower Biomalzfabrik verschwunden sind, zeugen noch alte Fotos davon, dass sich die 1911 errichtete Produktionsanlage einst selbst mit Gleichstrom versorgte. Als der Kunstsonntag bereits im vergangenen Jahr einige Farbtupfer auf den Biomalz-Gewerbehof setzte, blieb die Resonanz nicht aus. Einige Künstler erkannten die Möglichkeiten und Spielräume in der Biomalzfabrik und klopften beherzt an die Tür der Geschäftsleitung mit dem Vorschlag für ein weiteres kollektives Gestaltungsexperiment.
Der Vorschlag fand offene Ohren, auch bei einigen Mietern des Gewerbehofes, die das Kunstspektakel unterstützen wollen. Ebenso bei der Kreismusikschule, die im obersten Stockwerk des Fabrikgebäudes eine Filiale unterhält und die Eröffnung der Ausstellung am morgigen Samstag, dem 19. Mai, um 15 Uhr mit einer Raum-Klang-Installation begleiten wird. Damit soll auch das diesjährige Motto „Unerhört“ unterstrichen werden. In den vergangenen Tagen konnten Besucher den 13 beteiligten Künstlern bereits über die Schulter schauen. Da das Sphinxwort gleich mehrere Bedeutungen von sprachlos bis empört aufweist, ist auch mit vielerlei Anregungen zu rechnen, die natürlich auch in einen Dialog mit dem Publikum münden sollen, so die Absicht der Künstler.
„Die meisten Künstler haben sich bei der ersten Besichtigung gleich ihre Ecken und Wände gesucht", berichtet die Kleinmachnower Künstlerin Julia Ehrt lachend, „da blieb für mich nur noch die Mitte“. Und da ist viel Platz, auch nach oben. Spielerisch hat sich Julia Ehrt mit ihren Holzplastiken nun diese Mitte angeeignet und sich dabei vom alten Gemäuer des Kesselhauses inspirieren lassen. Einige ihrer Künstlerkollegen bevorzugen dagegen Stahl und Metall, andere Stoff sowie Leinwand und Farbe. Das Spielfeld für unerhörte Kunst kann täglich von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden. Die Finissage wird dann am Sonntag, dem 27. Mai 2012, stattfinden. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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