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Potsdam-Mittelmark: Unerhörtes Plädoyer

Kein Votum im Bauausschuss zum CDU-Vorschlag für Beethovenwäldchen

Stand:

Stahnsdorf - Für harmonische Klänge wollte die CDU-Fraktion im Disput um das Stahnsdorfer Beethovenwäldchen sorgen. Doch der vorgeschlagene Kompromiss, das Areal an der Potsdamer Straße in Bauland umzuwandeln, weil bei einer geregelten Entwicklung des Geländes mehr Bäume erhalten werden könnten, fand im Bauauschuss am Dienstag nicht den nötigen Widerhall. Auf ein klärendes Votum wurde zunächst verzichtet.

Vor allem SPD-Fraktionschef Dietmar Otto hielt mit seiner Meinung zum Ansinnen der CDU nicht hinterm Berg. „Das klingt, als empfehlten Sie uns den Selbstmord aus Angst vor dem Tode“, so sein Kommentar an die CDU-Abgeordneten. Von Britta Engelmann-Hübner von der Bürgerinitiative „Beethovenwäldchen“ mussten sich die Christdemokraten fragen lassen, ob sie eine teilweise Bebauung des Areals ernsthaft als den besseren Schutz des Waldbestandes betrachten als dessen Unterschutzstellung durch die mittelmärkische Naturschutzbehörde. Doch die CDU-Abgeordneten verteidigten ihren Vorschlag: die Gemeinde sollte der Umwandlung der Waldfläche in Bauland zustimmen, so dass die acht Eigentümer die 14 parzellierten Grundstücke entlang der Straßenfronten bebauen können. Im Innenbereich würde der Waldbestand – nach Angaben eines von den Eigentümern beauftragten Architekten 75 Prozent – stehen bleiben. Die Alternative zur Verwertung der Flächen wäre ein maximaler Holzeinschlag.

Initiativen-Sprecherin Engelmann-Hübner hält es für ein „fatales Signal“, würde man privaten Besitzern innerhalb von Kommunen die Umwandlung ihres Waldes in Bauland erlauben, sobald sie mit einer kompletten Rodung des Bestandes drohen. Offenbar hat auch die Gemeindeverwaltung Bedenken mit dem Ansinnen der Eigentümer und dem Plädpoyer der CDU. Im Vorentwurf des Stahnsdorfer Flächennutzungsplans (FNP) hat die Verwaltung das Areal als Wald markiert. „Daran wird bis zur Abstimmung des Vorentwurfs auch nichts geändert“, betonte Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) gestern gegenüber den PNN. Sollte es für die Vorlage im Ortsparlament keine Mehrheit geben, müsse klar formuliert werden, was geändert werden soll, so Enser. Abgestimmt werden soll über den FNP-Vorentwurf in der Gemeindevertretersitzung am 14. April. pek

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