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Potsdam-Mittelmark: Ungebetene Topfverkäufer ausgeladen Verkaufsveranstaltung in Rehbrücke verhindert

Nuthetal - Mit der geballten Staatsgewalt hat sich Tilo Heinrich, Inhaber des Restaurants „Fiedlers“ in Rehbrücke, am Montag vor unerwünschten Besuchern gewappnet. In seinen Räumen sollte eine illegale Verkaufsveranstaltung stattfinden.

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Nuthetal - Mit der geballten Staatsgewalt hat sich Tilo Heinrich, Inhaber des Restaurants „Fiedlers“ in Rehbrücke, am Montag vor unerwünschten Besuchern gewappnet. In seinen Räumen sollte eine illegale Verkaufsveranstaltung stattfinden. Angekündigt wurde sie ihm allerdings nur als eine Runde mit geladenen Gästen. Der Wirt hatte kurzfristig andere Informationen bekommen und fürchtete um seinen guten Ruf.

„Nachbarn hatten eine Einladung erhalten und mich darauf angesprochen“, so Heinrich. Er staunte nicht schlecht, als er las: Der Hackbraten mit Kartoffeln, den die Veranstalter bei ihm bestellt hatten, war dort als Festessen angepriesen. Zudem wurde den Gästen ein Präsentkorb mit Schinken, Wurst und Kosmetik versprochen. Beides zusammen, so habe es in der Einladung geheißen, habe einen Gegenwert von rund 500 Euro.

Heinrich informierte daraufhin Ordnungsamt und Polizei. Beide waren vor Ort, als die Veranstaltung gestern um 15 Uhr beginnen sollte. Das bestätigte ein Polizeisprecher den PNN. Über die Präsenz der Beamten hatte Heinrich auch die Veranstalter informiert – und gehofft, dass die sich davon abschrecken ließen und gar nicht erst aufkreuzten. Doch drei Männer erschienen dann doch – pünktlich und mit einem beladenen Transporter. „Soweit ich sehen konnte, waren da vor allem Kochtöpfe drin, das Übliche eben für solche Verkaufs-Partys.“

Als die Ordnungsamtsmitarbeiter eingreifen wollten, habe einer der Männer auf eine Gesetzesvorlage verwiesen, nach der das Unternehmen, die AB Marketing, als österreichische Firma auch ohne Anmeldung bei der Kommune eine Verkaufsveranstaltung durchführen dürfe. Hier gelte EU-Recht, so das Argument. „Das haben die Ordnungsamtsmitarbeiter überprüft und offenbar stimmte es“, sagt Heinrich.

Heinrich und seine Mitarbeiter begannen daraufhin, die nach und nach eintreffenden Gäste vor dem Restaurant abzufangen und zu warnen. Etwa dreißig Menschen seien gekommen, „alle über 60 Jahre alt“, so Heinrich. Er vermutet, dass die Einladungen an Haushalte mit entsprechendem Profil verschickt wurden. Seine Strategie ging auf: Alle potenziellen Teilnehmer zogen wieder ab – sie hätten sich so etwas ohnehin schon gedacht.

Wenig später brachen die AB-Marketing-Mitarbeiter die Veranstaltung ab. Wie sich solche Aufregung künftig vermeiden lasse, weiß auch Heinrich nicht. „Wir versuchen immer herauszufinden, um was es bei privaten Feiern, die in unseren Räumen stattfinden sollen, geht.“ In diesem Fall habe er jedoch lediglich ein Fax ohne förmlichen Briefkopf erhalten. Bei solchen Anfragen werde er künftig wachsamer sein. „Die Behörden haben jedenfalls vorbildlich reagiert.“ Ariane Lemme

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