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Potsdam-Mittelmark: Ungenügende Ideen für den Ruhlsdorfer Platz

Teltower Bauausschuss hadert mit „complan“-Konzept und fordert konkretes Rezept für die Gestaltung des Stadteingangs

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Teltower Bauausschuss hadert mit „complan“-Konzept und fordert konkretes Rezept für die Gestaltung des Stadteingangs Von Kirsten Graulich Teltow. Für das Quartier rund um den Ruhlsdorfer Platz besteht seit langem Handlungsbedarf. Denn der Platz, der oft als „Teltower Visitenkarte" bezeichnet wird, erscheint nicht sehr einladend. Ein bisschen Farbe und Begrünung reichen nicht aus, argumentierte Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht am Dienstag im Bauausschuss für ein Handlungskonzept. Doch bereits in der vorangegangenen Haushaltsdebatte zweifelten die Ausschussmitglieder am Sinn eines solchen Konzeptes und empfahlen die dafür vorgesehenen Kosten von 42 000 Euro vorerst zu sperren (PNN berichteten). Auch am Dienstag stimmte die Mehrheit erst nach langer Diskussion einer Entsperrung der Haushaltsstelle zu. Denn das vom Sanierungsträger „complan“ vorgelegte Arbeitsprogramm, erschien vielen nicht konkret genug. CDU-Vertreter Hans Weber vermisste in dem Papier konkrete Aussagen zum Verkehrsknotenpunkt am Ruhlsdorfer Platz. Auch Ausschussvorsitzender Helmut Tietz (SPD) kritisierte: „Darin wird auf nichts konkret eingegangen". Statt Baustrukturen und Gestaltungsgrundsätzen würden Mietergärten angeregt. Tietz wertete das Konzept als realitätsfern. „Mir scheint, die Autoren wissen gar nicht, wovon sie eigentlich reden." Für eine „übergepfropfte Rahmenplanung" hielt PDS-Vetreter Hartmut Viebach das Handlungskonzept und verwies darauf, dass ein Großteil der Flächen den beiden Wohnungsgesellschaften TWG und WGT gehören. Beide hätten bereits vor Jahren ihre Vorstellungen in das ZIS-Programm (Zukunft im Stadtteil) eingebracht, so Viebach. „Das ZIS-Programm wurde aber zur Förderung nicht bewilligt", entgegnete Wiebrecht. Deshalb sei das Handlungskonzept eine neue Chance, da sich daraus fianzielle Förderungen durch das Land ergeben könnten. Auch Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) machte deutlich, dass angesichts knapper Kassen die Aussichten auf Förderung eine Chance für die Kommune bedeuten, das lang anstehende Problem endlich zu lösen. „Denn wir können nicht zugucken bis die Situation eskaliert", mahnte Schmidt. Auftrag soll neu vergeben werden Im Ausschuss herrschte Konsens, dass die Missstände im Quartier am Ruhlsdorfer Platz zu beseitigen zu beseitigen sind. Denn die undefinierten Freiräume in der Plattensiedlung wirken sich investitionshemmend auf die Entwicklung der Stadt aus. Zudem befürchten nicht wenige, dass der Bereich in eine soziale Schieflage geraten kann. Doch die Auftragsvergabe an „complan“ erscheint vielen bedenklich. Schon in früheren Diskussion argwöhnten Abgeordnete, „complan“, etabliere sich zusehends zur Hausfirma. Deshalb fragte Ullrich Lagner (CDU) ob „es noch weitere Angebote, außer complan gibt". Da die Auftragsvergabe erst im nichtöffentlichen Teil der Sitzung beraten wurde, blieb die Frage zunächst unbeantwortet. Im Finanzausschuss am Mittwoch informierte Schmidt darüber, dass nun eine Vergabe für das Projekt Handlungskonzept ausgeschrieben wird.

Kirsten Graulich

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