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Potsdam-Mittelmark: Unkenntnis und Miesmache

Bürgermeister Gerhard Enser äußert sich zur „Stahnsdorfer Deklaration“

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Stahnsdorf - Gestern Abend hat die „Bürgerschaft Stahnsdorf“ im Gemeindezentrum des Ortes ihr 14-seitiges Konzept mit dem Titel „Stahnsdorfer Deklaration. Das Leitbild von Bürgern für Stahnsdorf im 21. Jahrhundert“ in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Da Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) an dieser Bürgerversammlung nicht teilnehmen konnte, weil er beim zweitägigen Deutschlandforum für Verwaltungsmodernisierung weilt, hat er sich nun schriftlich zu der „Stahnsdorfer Deklaration“ geäußert.

Weil sie entsprechende Mitsprachemöglichkeiten vermissten und mit dem Leitbild der Gemeinde nicht einverstanden waren, hatten sich über 20 Stahnsdorfer seit März 2005 regelmäßig getroffen, um gemeinsam ihr Leitbild für den Ort zu entwickeln. „Wir verstehen unsere Vorschläge als Visionen, der sich hoffentlich so viele wie möglich im Ort anschließen können“, hatte Bert von Heydebreck von der Bürgerschaft bei der Vorstellung des Konzepts vor der Presse erklärt (PNN berichteten). Der Bürgerschaft gehe es um eine umweltverträgliche Politik, die sie seitens der Gemeinde vermisse.

Enser, der die „Stahnsdorfer Deklaration“ zwar begrüßt aber wesentliche Inhalte nicht teilt, wirft den Autoren „Unkenntnis in Teilbereichen oder gezielte subjektive Miesmache des in Stahnsdorf Erreichten“ vor. So entspreche die der Vision 2030 unterlegte Analyse zu den Schulen, sozialen Einrichtungen und dem Gewerbekonzept in Stahnsdorf teilweise nicht der Realität. Zudem vermisst Enser eine Prognose zur Bevölkerungsentwicklung als Messlatte notwendiger Maßnahmen. Außerdem lasse die Analyse unberücksichtigt, „welchen Zustand die “Pleite“-Kommune Stahnsdorf in den Jahren 1999 und 2000 hatte und wo sie heute auch im Vergleich zu den Nachbarn steht“.

Die „Stahnsdorfer Deklaration“ enthalte „allgemeine Weisheiten“, so Enser weiter. Außerdem lasse das Konzept „alle Bemühungen regionaler Zusammenschlüsse und die landesplanerischen Überlegungen zur zukünftigen “Zentralen Orte Struktur“ außer Betracht“. Ob in Sachen Wirtschaft und Beschäftigung oder bei den Handlungsfeldern Finanzen und Haushalt, „das von den Verfassern in Bezug auf 2030 entworfene Bild erscheint stark subjektiv gefärbt und bedarf der kritischen Würdigung“, erklärt Enser.

Das Leitbild der Gemeinde (unter www.stahnsdorf.de) versteht Enser als Vorschlag und soll in der öffentlichen Sitzung der Gemeindevertreter am 18. November diskutiert werden. Für den 30. November ist eine weitere Informationsveranstaltung zum Leitbild der Gemeinde geplant, so Enser. Dirk Becker

Das Leitbild der „Bürgerschaft Stahnsdorf“ ist unter www.ag-verkehr.de, dort unter Ergebnisse zu finden.

Dirk Becker

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