Potsdam-Mittelmark: Unklare Folgen für Nieplitz
Grünen-Abgeordnete fordert Umsicht bei See-Projekt
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Beelitz / Seddiner See - Im Hinblick auf die geplante Auffüllung des Seddiner Sees mit Nieplitzwasser hat sich die Beelitzer Kreistagsabgeordnete Elke Seidel (Grüne) jetzt an Landrat Wolfgang Blasig (SPD) gewandt. Sie fordert, dass mögliche Folgen für die Nieplitz analysiert werden, bevor jährlich bis zu eine Million Kubikmeter Wasser über Rohre umgeleitet werden. Gegenüber den PNN hatte Seidel bereits Zweifel geäußert, dass betroffene Bürger ausreichend angehört worden sind – gerade die Landwirte, die Äcker im Einzugsgebiet der Nieplitz haben. In Vorbereitung der Kreistagssitzung in der kommenden Woche hat sie einen Fragekatalog zusammengestellt.
Wie berichtet, sollen im Frühjahr Rohre verlegt werden, um überschüssiges Wasser aus dem kleinen Fluss, der bei Treuenbrietzen entspringt und durch Beelitz bis in den Blanken See fließt, in den Seddiner See zu pumpen. Dessen Wasserspiegel ist in den vergangenen Jahrzehnten um einen Meter gefallen, was besonders dem hier ansässigen Fischer Sorgen bereitet. Das 3,5 Millionen Euro teure Projekt wird vom Land gefördert und vom Seddiner Institut für angewandte Gewässerökologie begleitet. Seidel verlangt nun eine konkrete Aufstellung von Bilanzen für die Nieplitz, in denen Pegelstände seit den 70ern, der Zufluss aus Niederschlägen und die regelmäßige Entnahme aufgelistet werden.
Zudem fordert die Beelitzer Abgeordnete, den Ursachen des Wasserverlustes nachzugehen – und dabei über die Kreisgrenzen hinaus zu schauen. „Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Trinkwasserversorgung für Potsdam und dem Seddiner See? Wird die Untere Wasserbehörde über Trinkwasserentnahmen Potsdams unterrichtet?“ Die Antworten auf insgesamt 20 Fragen soll die Kreisverwaltung am 8. Oktober liefern. lä
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