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Potsdam-Mittelmark: Unternehmer fühlen sich nicht vertreten

Forderung: Tourismusausschussvorsitzende Ladner soll zurücktreten

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Schwielowsee - Eine „Erfahrungsgruppe touristischer Unternehmen“ hat am Donnerstagabend in der Gemeindevertretung Schwielowsee den Rücktritt der Tourismus-Ausschussvorsitzenden Heide-Marie Ladner (SPD) gefordert. Man sei mit deren Arbeit unzufrieden, wie der Sprecher der Erfahrungsgruppe, Jan Lehmann, sagte. Die Gruppe hat sieben Mitglieder. „Wir haben den Eindruck gewonnen, dass Frau Ladners private Interessen im Widerspruch zu ihren Aufgaben als Vorsitzende des Tourismusausschusses steht“, so Lehmann. Hintergrund sind Ladners Aktivitäten gegen die Firma Bothe-Wassersport.

Wie berichtet hat die Bauaufsicht dem Firmeninhaber Andreas Bothe unlängst mitgeteilt, dass er für seine Steganlage keine Baugenehmigung erwarten kann. Bothe will seinen Steg vor dem Caputher Gemünde erweitern, um weitere Anlegemöglichkeiten zu schaffen. Nach dem Bauantrag steht nun allerdings auch der schon vorhandene Steg und damit die ganze Firma zur Disposition: Die Bauaufsicht sieht mit dem Steg „öffentliche Belange“ beeinträchtigt und fürchtet eine „Verfestigung oder Erweiterung einer Splittersiedlung“. „Die natürliche Landschaft wird durch eine dem Außenbereich wesensfremde Bebauung beeinträchtigt“, heißt es in einem Anhörungsschreiben der Behörde. Bothe hält entgegen, dass das ganze Ufer mit Stegen bebaut sei, die teilweise größer sind als seiner. Er vermutet, dass seine Nachbarn zum Bescheid der Bauaufsicht beigetragen haben.

Heide-Marie Ladner gehört zu einer Inititiative mehrerer Nachbarn, die sich seit Längerem gegen die Stegerweiterung aussprechen. Sie hat sich auch in der Gemeindevertretung kritisch zu dem Thema geäußert, unter anderem wegen des bereits dichten Bootsverkehrs und weil Bothes Pläne dem Ziel eines sanften Tourismus widersprechen würden. Die Unternehmergruppe sieht das anders, Jan Lehmann sprach am Donnerstagabend von „unsinnigen Argumenten“.

„Wir haben den Eindruck, Frau Ladner arbeitet gegen den Tourismus und haben Angst, welcher Unternehmer der nächste sein wird.“ Mit dem Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“ gebe man ein Qualitätsversprechen und benötige Fachkompetenz für zu beratenden Zukunftsfragen. Die stellte Lehmann bei Ladner in Frage.

In der Gemeindevertretung wurde nicht weiter über die Rücktrittsforderung diskutiert. Heide-Marie Ladner wollte gestern auf Anfrage noch keine Stellungnahme dazu abgeben. Henry Klix

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