zum Hauptinhalt

DasWAR“S: Urknall im Mai

DasWAR“S Was Peter Könnicke in dieser Woche zu entscheiden hatte Ich hatte zwischen drei Dingen die Wahl: Weltall, Zweiter Weltkrieg oder Käfer. Mein Sohn konfrontierte mich in dieser Woche mit dem Entschluss, in seiner Klasse einen Vortrag zu halten.

Stand:

DasWAR“S Was Peter Könnicke in dieser Woche zu entscheiden hatte Ich hatte zwischen drei Dingen die Wahl: Weltall, Zweiter Weltkrieg oder Käfer. Mein Sohn konfrontierte mich in dieser Woche mit dem Entschluss, in seiner Klasse einen Vortrag zu halten. Allerdings konnte er sich nicht entscheiden. Das führte zu einem jener Momente, in dem Vater und Sohn eng zusammenrücken und ich würdevoll sagte: Junge, du wirst einen Super-Vortrag halten. Wir entschieden uns fürs Weltall. So schwer würde das nicht sein, dachte ich. Die paar Planeten und das bisschen Milchstraße. Doch ich musste bald feststellen, dass nicht nur das Universum kein Ende hat, sondern es auch unendlich schwer ist, Urknall, Kometen und Sonnenwind kindgerecht zu übersetzen. Erklären Sie mal einem Achtjährigen, wie schnell 300000 Kilometer in der Sekunde sind. Und was soll der Ring um den Saturn? Vielleicht hätte ich uns wenigstens mit einer Folge von „Raumschiff Enterprise“ retten können. Doch dafür war es zu spät. Also beendete ich unseren Tripp ins All mit dem Hinweis, dass es Zeit fürs Bett sei. Am nächsten Tag war ich besser vorbereitet. Ich schlug meinem Sohn vor, in den kommenden vier Wochen seinen Vortrag auszuarbeiten. Das wäre ausreichend Zeit und aus Anlass des 8. Mai könnte er in der Schule über den Zweiten Weltkrieg referieren. Wann und wieso der angefangen hat, wer die Alliierten waren, wo die entscheidenden Schlachten stattfanden und wie der Krieg endete. Ich war mir nicht sicher, ob es richtig war, meinem Sohn diese Sachen vorzuschlagen. Er ist gerade mal acht. Zumal ich in den letzten Tagen selbst miterlebt habe, wie heftig Erwachsene um die Bedeutung des 8. Mai streiten. Andererseits hat mein Sohn seiner Klassenlehrerin schon am ersten Schultag erklärt, dass er wisse, wer Hitler war. Er kennt Saddam Hussein und im Fernsehen hat er den 11. September gesehen. Warum sollte er nicht über den Zweiten Weltkrieg sprechen, wenn ihn das interessiert? „Überleg es dir“, sagte ich ihm, „der 8. Mai wäre ein guter Anlass.“ Kurz darauf hat mir mein Sohn seinen Entschluss mitgeteilt. Mai sei wirklich ein guter Zeitpunkt dafür, sagte er. „Da kommt der Maikäfer.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })