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Potsdam-Mittelmark: Veranstalter froh über „ruhige Blüte“
Bürgermeister Große: Neuausrichtung des Baumblütenfest zum Familienfest greift
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Werder (Havel) - Alle sind froh mit dem 133. Baumblütenfest: Veranstalter und Sicherheitspartner waren sich bei der Auswertungspressekonferenz am Dienstag einig, dass das diesjährige Fest familienfreundlich wie selten war. „Eine so ruhige Blüte hatten wir in den letzten Jahren nicht“, so Bürgermeister Werner Große (CDU). Dies sei ihm in Gesprächen mit vielen Bürgern bestätigt worden. Die vor drei Jahren veranlasste Neuausrichtung zum Familienfest habe zwar ihre Zeit gebraucht. „In diesem Jahr hat das aber sehr gut gegriffen“, so der Bürgermeister.
Besonders am verlängerten, ersten Festwochenende vom 28. April bis 1. Mai habe es sehr hohe Besucherzahlen gegeben, so Werders 1. Beigeordnete Manuela Saß. „Trotz der vollen Festmeile gab es einen reibungslosen Verlauf.“ Selbst am zweiten Festwochenende seien trotz des Regens noch „zahlreiche Gäste“ gekommen. 71000 Menschen seien mit dem Zug angereist. Mit den Blütenrundfahrten der Havelbus Verkehrsgesellschaft seien an den neun Festtagen 4300 Gäste hinaus auf die Plantagen gefahren. „Hinzu kommen zahlreiche Individualreisende, die mit dem Fahrrad, dem Auto oder mit der Weissen Flotte nach Werder kamen.“
Alles in allem schätzte Saß die Besucherzahlen in diesem Jahr auf etwa 300- bis 400 000. „Es ist schwer zu sagen, wie viele es tatsächlich waren.“ Bürgermeister Große betonte, die Gästezahl sei nicht entscheidend. „Wichtiger ist, dass die Sicherheit garantiert werden kann und die Qualität stimmt – die hat gestimmt.“ Es sei nicht das Ziel, „noch Zigtausende“ nach Werder zu holen. „Dann wird es ungemütlich.“
Auch Peter Meyritz, Leiter der Polizeidirektion West, sprach vom Wandel zum „Volks- und Familienfest“. „Alkohol gehört dazu, aber in Maßen.“ Mit 171 Straftaten hätten sich die Zahlen dem Niveau von 2006 genähert. Da wurden 81 Straftaten gezählt. „Der Ablauf wird ruhiger und gesitteter, damit können wir zufrieden sein“, so Meyritz. Thomas Hoffmann von der Bundespolizei sagte, dass auch die Situation am Bahnhof entspannter gewesen sei – auch weil die Bahn die Zugfrequenz verdichtet habe. Mit 100 Straftaten sei das Aufkommen auf den Anreisestrecken „ähnlich wie im vorigen Jahr“ gewesen.
„Wir betrachten die Blüte als sehr gelungen“, so Rainer Wohlthat von der AG Horn und Wohlthat, die das Fest für die Stadt ausrichtet. Der „Wandel zum Familienfest“ würde immer besser funktionieren, auch die Dezentralisierung des Festbereichs. „An der Treppe zur Friedrichshöhe teilt sich der Strom und etwa 50 Prozent gehen rauf zum Hohen Weg.“ Das trage dazu bei, die Insel zu entlasten.
Von Seiten des Obst- und Gartenbauvereins wird die positive Bilanz trotz des feuchtkalten zweiten Festwochenendes geteilt. „Wir schließen uns den positiven Tönen an“, sagte der Geschäftsführer des Obst- und Gartenbauvereins, Stefan Lindicke. Inzwischen würden nicht nur die Obstbauern ihre Höfe, sondern auch immer mehr Werderaner ihre Gärten für die Gäste öffnen. Michael Schultz von „Schultzens Siedlerhof“ ergänzte, dass auf den Plantagen unterm Strich ein „stetiger Anstieg“ der Gästezahlen zu spüren sei. „Die ausgebauten Radwege bewähren sich und die Routenführung der Busse wurde optimiert.“ Henry Klix
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