Potsdam-Mittelmark: Veranstalterwechsel beim „Tag der offenen Höfe“
Agendagruppe Altstadt will „schöpferische Pause“ / Jetzt springt wohl Agendagruppe Kunstsonntag ein
Stand:
Teltow - Der alljährliche Tag der offenen Höfe hat sich zu einer Veranstaltungsmarke entwickelt, die Besuchern und den Teltowern den Wert der Altstadt vor Augen führt. Doch die Lokale Agendagruppe Altstadt, die das Fest bislang mit dem Rathaus organisierte, will vorerst aussteigen. Die Entscheidung zu der „schöpferischen Pause“ fiel bei der jüngsten Zusammenkunft, sagte Sprecher Guido Jülich gestern auf Anfrage: „Gerade weil die Veranstaltung am 31. August 2008 ein voller Erfolg war, sehen wir uns derzeit nicht in der Lage, ein ähnlich anspruchsvolles Programm auch dieses Jahr zu bewältigen.“ Befürchtet wird zudem, dass eine Fülle von Wahlkampfveranstaltungen dazu beitragen könnten, dass nicht mehr genügend Anziehungskraft verbleibt. Auch das an sich gewählte Thema „20 Jahre Mauerfall“ sei bereits von anderen Veranstaltern aufgegriffen worden, hieß es aus der Agendagruppe.
Dagegen sieht Kulturkoordinatorin Ursula Hüttelmeyer vom Rathaus noch Chancen, die diesjährige Veranstaltung zu retten. „Wir arbeiten daran“, erklärte Hüttelmeyer auf PNN-Anfrage. Offenbar soll nun eine andere Gruppe der gut vernetzten Agenda-21-Bewegung der Stadt einspringen. Die Agendagruppe „Kunstsonntag“ habe sich bereit erklärt, die Organisation zu übernehmen, sagte Hüttelmeyer. „Die Unterstützung der Stadt ist ihnen gewiss.“ Das familiäre Fest sei in den vergangenen vier Jahren gut angenommen worden. Würde es ausfallen, wäre das ein bedauerlicher Verlust.
Wichtig sei nun, wer den Hut auf hat. Einer der sich dazu bereit erklärt hat, ist Dieter Leßnau, Galerist und Initiator des erfolgreichen „Kunstsonntages in der Altstadt“ im November vorigen Jahres. „Eine traditionelle Veranstaltung wie den Tag der offenen Höfe kann man nicht einfach ausfallen lassen. Damit würde man viele Besucher vor den Kopf stoßen“, sagte Leßnau gegenüber den PNN. Statt einem aufwändigen Zentralprogramm sollte der Fokus auf die Höfe gerichtet sein, meint er.
Dass die Hofeigentümer genügend Einfälle haben, um Gästen eine interessante Atmosphäre zu bieten, hätten sie schon bewiesen. Der zunehmende Straßenverkauf sei dem Flair eher abträglich, zu viel Rummel würde die Höfe in den Hintergrund drücken. In das Fest ließe sich auch als ein Aspekt des Mauerfalls integrieren, denn schließlich befinde man sich mit diesem Thema in der Altstadt auf historischem Boden und könne Geschichte darstellen. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: