Potsdam-Mittelmark: Verband kritisiert Zugausfälle RE 1 hätte über Golm geleitet werden können

Werder (Havel) - Der Deutsche Bahnkundenverband (DBV) kritisiert die Ausfälle des Regionalexpresses 1 zwischen Werder und Potsdam in den vergangenen Wochen. Die Erreichbarkeit der Landeshauptstadt aus Richtung Westen sei kaum noch gegeben gewesen. Jeder zweite Zug fiel zwischen Werder und Potsdam komplett aus, die Fahrgäste mussten in Busse umsteigen. Die restlichen Züge wurden über Golm nach Berlin geleitet, in Golm bestand Anschluss an Züge nach Potsdam. Für Pendler bedeutete das teilweise eine Fahrzeitverlängerung von einer Stunde täglich.

Dabei hätten die Züge laut DBV nicht ausfallen müssen, sondern von Werder über Golm nach Potsdam fahren können. Dafür hätten nur die Fahrpläne einiger anderer Regionalzüge angepasst werden müssen, da die Strecke von Golm nach Potsdam eingleisig ist. Zudem wurde die späte Information der Fahrgäste nur eine Woche vor dem Ausfall kritisiert. Außerdem habe man in den Ersatzbussen nicht immer einen Rollstuhl oder Kinderwagen mitnehmen können, zudem hätten die Busse nicht auf verspätete Züge gewartet. Zudem sollten Berufspendler, die durch die zwölftägige Umleitung insgesamt zwischen Werder und Berlin zehn Stunden mehr im Zug verbrachten, eine Entschädigung erhalten.

Auch mangelnde Information der Fahrgäste beklagt der DBV. So gab es in den Zügen nicht immer Durchsagen, zudem wurde im Zug meist der reguläre Fahrweg auf den Informationsbildschirmen gezeigt, was die Fahrgäste verwirrte. Auch die an den Bahnhöfen ausgehangenen Ersatzfahrpläne waren dem Verband zufolge kaum verständlich. eb