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Potsdam-Mittelmark: Vereinshaus in geschützter Landschaft Verzögerungen bei Geltower Neubauprojekt

Schwielowsee - Schon im Juli wurde ein Bauantrag gestellt, doch die erste Baugenehmigung für das neue Sport- und Vereinszentrum in Geltow lässt auf sich warten. Grund: Eine Gebäudeflanke des geplanten Jugendklubneubaus steht mit 14 Metern im Landschaftsschutzgebiet „Potsdamer Wald- und Havelseen“.

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Schwielowsee - Schon im Juli wurde ein Bauantrag gestellt, doch die erste Baugenehmigung für das neue Sport- und Vereinszentrum in Geltow lässt auf sich warten. Grund: Eine Gebäudeflanke des geplanten Jugendklubneubaus steht mit 14 Metern im Landschaftsschutzgebiet „Potsdamer Wald- und Havelseen“. Eine Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde steht deshalb aus. „Dabei gibt es da wirklich nichts schutzwürdiges“, meint Kerstin Murin, Bauamtsleiterin von Schwielowsee. In dem Bereich befinde sich ein vergammelter Beach-Volleyballplatz und eine unbrauchbare Sportfläche aus Recyclingmaterial.

Der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde in Belzig, Günter Kehl, räumt auf PNN-Anfrage sogar ein, dass fachlich nichts gegen eine Befreiung von dem Schutzstatus spreche. Dennoch sei es ungewöhnlich, dass im Außenbereich und im Landschaftsschutzgebiet einer Kommune gebaut wird, ohne dass ein Bebauungsplanverfahren durchgeführt wird. Laut Kehl würde sich die Versiegelung für das Projekt der Geltower Sportgemeinschaft durch An- und Umbauten mit Umkleidekabinen und Jugendklub im ersten Bauabschnitt nahezu verdoppeln.

Mit Bebauungsplänen sollen Außenbereiche und Landschaften an sich vor solchen Zugriffen geschützt werden. Auch für die ans Vereinsgelände angrenzende Wohnsiedlung mit elf Häusern wird derzeit ein Bebauungsplanverfahren geführt, in dem Bedenken und Vorschläge von Betroffenen, Behörden und Fachleuten abgewogen werden. Einen Bebauungsplan für das Vereinshaus habe anfangs auch das Umweltministerium gefordert. Davon ist es gestern – nach langem Abwägen – abgerückt. Kehl sieht damit kein Hindernis mehr für eine Befreiung vom Schutzstatus. Nur die ökologischen Ausgleichmaßnahmen sind noch nachzuweisen.

Schwielowsees Bauamtsleiterin Kerstin Murin argumentiert, dass man die Pläne in einem Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan ja bereits kenntlich gemacht hatte. Hier gab es umfassende Beteiligungsverfahren – auch der Umweltbehörden. Unklar bleibt, ob auch der Turnhallenneubau mit einfachem Bauantrag errichtet werden kann. Auch dieser Neubau wird zur Hälfte im Landschaftsschutzgebiet stehen. Bislang ist die Finanzierung für diesen Teil des Geltower Vereinsprojektes nicht abschließend geklärt. „Mit einem Bebauungsplan für das Gesamtprojekt wäre die Befreiung ein gemeinsames Prozedere gewesen“, so Günter Kehl. So müsse erneut geprüft und abgewogen werden.hkx

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