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Potsdam-Mittelmark: Vergabe des Freizeitbads verzögert sich Große: „Sicherheit geht vor Schnelligkeit“

Werder (Havel) - Die Entscheidung zur Vergabe des Freizeitbads in Werder ist verschoben. An sich sollten die Stadtverordneten in einer Sondersitzung am 16.

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Werder (Havel) - Die Entscheidung zur Vergabe des Freizeitbads in Werder ist verschoben. An sich sollten die Stadtverordneten in einer Sondersitzung am 16. Dezember darüber abstimmen, wer die „Blütentherme“ in den Havelauen bauen und betreiben soll. Jetzt wird im Tagesordnungspunkt nur noch über den Stand der Dinge informiert. Unklarheiten im Vergabeverfahren? „Es gibt keine Unklarheiten, es besteht aber noch Klärungsbedarf“, sagte Bürgermeister Werner Große (CDU) gestern auf der Jahrespressekonferenz des Rathauses.

Auch wegen der Potsdamer Konkurrenz gehe „Sicherheit vor Schnelligkeit“, betonte der Bürgermeister. „Es gibt auch keinen Zeitdruck, die Bindungsfrist für die Angebote gilt bis zum 14. Februar.“ Nach PNN-Informationen sind von den drei Investoren, die ein verbindliches Angebot abgegeben hatten, noch zwei im Rennen. Eine regelmäßig tagende Arbeitsgruppe mit Stadtverordneten ist in maßgebliche Schritte eingebunden. Sie sollte eigentlich Mittwoch die Weichen für die Vergabe stellen. Der Baubeginn ist nächstes Jahr, die Fertigstellung 2012 geplant.

Am seit März laufenden Vergabeverfahren waren anfangs sieben Bieter beteiligt. Das Projekt ist eine Herausforderung: Planung, Bau, Betrieb und Finanzierung sollen alle an einen Bieter vergeben werden, der Vertrag wird für 30 Jahre geschlossen. Die Stadt plant eine „public private partnership“ und hat zugesagt, das Bad mit jährlich 500 000 Euro zu bezuschussen. Die Stadtverordneten haben außerdem zehn Millionen Euro in ihrer Investitionsplanung beiseite gelegt, was dem städtischen Finanzierungsanteil am Badneubau entsprechen dürfte.

Dafür will Werder ein Familienbad mit großem Wellnessbereich und mit „sozial verträglichen Eintrittspreisen“ bekommen, auch ein Hotel ist laut Ausschreibung möglich. Ein Sportbecken mit vier Bahnen für den Schul- und Vereinssport ist ein „Muss“. Die Lage bietet sich für eine Therme an: Der Bauplatz befindet sich im Südwinkel von Stichhafen und Zernsee in den Havelauen. Das 28 000 Quadratmeter große Grundstück gehört der Stadt, im Juli hatten die Stadtverordneten die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen.

Rechtlich betreut wird die Stadt bei der Vergabe von der Potsdamer Kanzlei Dombert, die Wirtschaftlichkeit prüft die PSPC GmbH aus Berlin. Derweil hat die GIG mbH aus Eschwege, die die Stadt bäderfachlich berät, eine Internetseite bluetentherme.de eingerichtet. Auf ihr soll über weitere Projektschritte informiert werden. Zur Zeit gibt es dort nur Fotos und Informationen über den Bauplatz zu sehen.

Werder liegt mit seinem Freizeitbad im selben Zeitplan wie Potsdam, wo der Baubeginn im Bornstedter Feld ebenfalls nächstes Jahr anvisiert ist. Die Landesregierung sieht benachbarte Bäder in Bad Belzig, Brandenburg (Havel), Luckenwalde und Ludwigsfelde durch die beiden Neubauprojekte in Gefahr. Henry Klix

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